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iTunes/Windows: Es zeichnet sich ein erdrutschartiger Erfolg ab


Bis jetzt war man es gewohnt, dass alleine das Stichwort "Apple" genügt, um die üblichen Flamewars zu entfachen, inklusive der üblichen peinlichen Zurschaustellung maximaler Doofheit. Heute nacht hat sich gezeigt, dass es offenbar mehr Apple-Fans gibt, als man dachte. So mancher hartgesottener Linuxer stahl sich heimlich auf die Apple-Website und lud das kleine Juwel herunter.

Wenn man bedenkt: Apple hat für die deutschen User nichts anderes als einen Player veröffentlicht. Ehrlich gesagt, man könnte sich Aufregenderes vorstellen. Aber iTunes ist etwas Besonderes, denn es ist ein Synonym geworden für den "Apple-Style", dafür, wie aus einer alltäglichen Anwendung ein kleines Glanzstück werden kann. Insgeheim wird das von vielen Leuten bewundert, aber die Ausreden kennen wir ja alle: zu teuer, zu inkompatibel, und überhaupt. Jetzt haben sie die Chance, ein Stückchen davon umsonst zu bekommen, und plötzlich weichen alle früheren Überzeugung der Begeisterung.

Hier ein Auszug aus einem Forum: "Es wundert mich nicht, warum der MusicStore so erfolgreich ist. Genialer kann man es wohl kaum machen. Rumstöbern ohne dämliche Popups, alles in einer Applikation. Schnelle Antwortszeiten, gut klingende "Vorschau", grafisch ansprechend. Ich bin begeistert. Und nicht nur das. iTunes ist ja wohl das beste was ich jemals auf nem Rechner gesehen habe. Alles sofort bedienbar, alle MP3 sofort im Zugriff (sofern man ID3-Tags ordentlich gepflegt hat), Radio integriert. Ich bin einfach hin und weg. Jetzt noch schnell den iPod dranstecken und mal sehen wie das mit dem Syncen klappt. Das wird wohl noch ne lange Nacht..."

Es gibt auch einige User, die weiterhin beim Windows Media Player bleiben werden oder die auch in Zukunft so sagenhafte Linux-Tools wie mmpx oder zgcpx oder gar mpsg benutzen werden und die es lauthals propagieren. Fest steht, dass Apple noch nie zuvor so weit in das Gefilde des PC-Marktes vordringen konnte, und dieses Mal scheint Apple die Herzen der skeptischen Anwender im Sturm zu erobern. Keine Frage, dass dies zu einer anderen, besseren Einstellungen gegenüber der Firma und deren Produkten führen wird.

Ein Glücksgriff? Sicher. Die Leute lieben nunmal ihre Musik. Apple bietet ein Programm, welches dezent und bescheiden arbeitet und die Musik in den Vordergrund treten lässt. Die Leute freuen sich ungebremst an ihrer Musik, und Apple bekommt das Lob. Das ist zwar unlogisch, aber wenn es gut für Apple ausgeht, ist es egal...

iTunes/Windows wird auch einen nie dagewesenen Schub für Quicktime, MPEG-4 und AAC verursachen. Ob es ausreicht, um gegen Microsoft und Real Networks einen Stich zu machen, muss man abwarten.

Was absolut fantastisch ist, ist dies: iTunes und der Store haben keine nennenswerte Hürde für die Kunden. Das war nämlich immer Apples Problem. Die Leute finden Apple vielleicht schon ganz okay, aber wer geht wirklich so weit und wirft seine PC-Anlage mit allen Programmen über Bord? Beim iTunes-Paket aus Player, Store und iPod kann endlich jeder dabei sein. Das wird vielleicht der größte Erfolg, den Apple seit dem Macintosh hatte.