Facebook steht vor Milliarden-Dollar-Strafe in den USA

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  • Jörn
    Administrator
    • 05.01.2008
    • 10239

    Facebook steht vor Milliarden-Dollar-Strafe in den USA

    Facebook sind nicht die ersten, die von der EU oder der Wettbewerbsaufsicht in den USA (FTC) eine gigantische Strafe aufgebrummt bekamen.

    Es geht offenbar um mehrere Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Die bisherige Höchststrafe der FTC ging an Google und betrug 22.5 Millionen Dollar, das sind 0,02 Milliarden.

    Quelle: Washington Post

    Ich erinnere mich an Microsoft (wegen des Browser-Monopols), an Google... und nun ist es Facebook.

    Was mich dabei erstaunt:

    Erstens, die enorme Summe. Was könnte man anstellen, um so eine Strafe auszulösen? Die Größenordnungen, mit denen diese Firmen operieren, und ihr Einfluss auf die Märkte, wird dadurch sichtbar.

    Zweitens, wie jung diese Firmen sind. Dennoch sind sie in der Lage, Milliarden-Strafen zu bezahlen, ohne dass es die Firmen in Schwierigkeiten stürzt. Dass ein dreißigjähriger Firmengründer in der Lage sein soll, eine Milliarden-Dollar-Strafe bezahlen zu können, kommt mir irgendwie komisch vor. Normal ist es jedenfalls nicht.

    "Früher" wäre höchstens Daimler-Benz in der Lage gewesen, so eine Strafe zu bezahlen -- aber nur deswegen, weil sie hundert Jahre lang brav ihr Geld zur Bank getragen haben. Aber dennoch wäre der gesamte Vorstand (und sicherheitshalber auch die gesamte Bundesregierung) zurückgetreten, weil ein Verlust von einer Milliarde (oder mehreren!) einfach monströs ist.

    Wer weiß, vielleicht sind diese neuen Riesen-Firmen teilweise so schnell gewachsen, weil sie viele juristische Risiken bewusst in Kauf genommen haben. Wir sehen davon nur jene, bei denen es nicht geklappt hat, und bei denen es dann zu Strafzahlungen führte.

    Ich erinnere mich an Android... Google hatte wichtige Java-Technologien nicht kostenlos lizenzieren können, und da haben sie es eben einfach geklaut, und gesagt, naja, wir werden es dann eben vor Gericht ausfechten. Heute nähert sich Android einem Monopol -- dieses haben sie definitiv im Massenmarkt.

    Ich erinnere mich an Youtube... Da erschienen plötzlich Millionen urheberrechtlich geschützter Videos und Songs und machten Youtube populär. Und man hat sich gesagt, naja, das wollen wir doch mal sehen... und bis die Gerichte entschieden haben, sind wir längst die Nummer Eins, und dann kann eh keiner an uns vorbei. Heute haben sie ein Monopol.

    Ich erinnere mich an Samsung... Da wurde das iPhone quasi eins-zu-eins kopiert, direkt vor der Nase der Öffentlichkeit. Und man sagte sich, ätsch, wir hampeln einfach endlos vor Gericht herum... und was wir bis dahin verdienen, stecken wir ein. Heute sind sie der größte Smartphone-Hersteller (bedroht von Konkurrenten, die sich noch weniger um geistiges Eigentum scheren als Samsung).

    Ich erinnere mich an Uber... alle brauchen eine Taxi-Lizenz, die von den Städten sehr begrenzt und meistens sehr teuer ausgegeben wird. Aber Uber braucht keine, weil... es sind ja keine Taxis, sondern Autos. Aha. Heute ist Uber der de-facto-Standard für Taxis in den USA.

    Ich erinnere mich an AirBnB... Alle Hoteliers benötigen eine Hotel-Lizenz und zahlen Steuern. Aber nicht AirBnB. Die Gewinne landen auf einem geheimen Konto in Sibirien, und die Kommunen vor Ort können sehen, wo sie bleiben. Ätsch! Heute ist AirBnB der größte "Hotelier" der Welt.

    Zwar gibt es ein Gegengewicht in Form von Gesetzen. Aber die digitale Welt schreitet so schnell voran, dass es für den Gesetzgeber vermutlich unmöglich ist, die teil kuriosen Entwicklungen vorauszuahnen und in faire Bahnen zu lenken. Wir bleiben wohl beim "nachträglichen Aufräumen" hängen.
    Zuletzt geändert von Jörn; 15.02.2019, 11:13.
  • QWallyTy
    Erfahrener Benutzer
    • 05.01.2008
    • 18069

    #2
    Moin,

    die Frage ist halt nur was haben diese Strafen bisher gebracht? Leider nix.
    QWallyTy
    Mac mini 2018 / iPhone 11 / iPad Air 4 / AW 6 LTE Nike / diverse Sonüsse

    Kommentar

    • Pablo Nop
      Erfahrener Benutzer
      • 21.03.2010
      • 1036

      #3
      Aus Börsensicht betrachtet könnte die Strafe sogar positiv wirken, weil sie quasi ein Schlussstrich unter dem Skandal ist. Börsianer hassen ja unklare Verhältnisse.

      Kommentar

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