Mehrere iPhones als Webcams nutzen

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  • Special_B
    Erfahrener Benutzer
    • 05.01.2008
    • 1796

    Mehrere iPhones als Webcams nutzen

    Hallo,

    ich wurde gefragt ob ich ein Event, noch in diesem Monat, live streamen könnte. Budget ist nicht vorhanden, es soll also genutzt werden was halt so da ist.

    Mein Plan ist:

    Mehrere iPhones (und eventuell eine DSLR als Webcam) sind fest positioniert und liefen ein Signal auf ein MacBook Pro. Dort läuft OBS Studio. Hier kann ich zwischen den Quellen umschalten. Irgendwo müsste dann ein Mikrofon platziert werden, über das dann der Ton kommt. OBS kann dann über YouTube oder Twitch streamen.

    OBS Studio ist kostenlos, YouTube ist kostenlos und auch diverse Apps sind kostenlos. Nur finde ich keine Webcam App, die mehrere iPhones als mehrere Quellen anbieten kann. Verschiedene Apps könnte vielleicht auch gehen. Aber nicht alle bieten eine gute Qualität. Iriun Webcam geht scheinbar, das muss ich mal testen. Aber das wars schon. EpocCam bringt ein Bild, kommt aber in der kostenlosen Variante nicht über 640x480 hinaus.

    Kennt ihr vielleicht eine App, die sowas kann?


    mfg

    Special_B
  • Florian Raabe
    Erfahrener Benutzer
    • 27.01.2011
    • 860

    #2
    Hallo Special_B,
    Ich nutze OBS selbst und habe vielleicht eine Idee.
    Du könntest dich mit dem Macbook auf die verschiedenen iPhones über Facetime schalten. Die bauen eine lokale Verbindung auf, wenn sie im selben Netzwerk sind. Wenn du dann über OBS die einzelnen Fenster einspeist, könnte das ganz gut funktionieren, aber einfach ist das leider auch nicht. Aber das Ergebnis könnte passen...

    Ich hoffe, ich konnte Dir etwas helfen,

    Florian
    Never change a running System
    -Since 1996

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    • Special_B
      Erfahrener Benutzer
      • 05.01.2008
      • 1796

      #3
      Danke. Ich habe letzte Nacht DroidCam entdeckt. Dafür gibt es ein OBS Plugin, sodass mehrere iPhones damit eingebunden werden können. Kurze Versuche mit 3 iPhones waren erfolgreich. Leider hat DroidCam ein Wasserzeichen, aber für 5,49€ kann man das entfernen. Die Integration meiner Nikon D7200 als Webcam funktioniert nicht so gut wie ich mir das vorgestellt habe. Man sollte doch denken dass gerade eine DSLR eine halbwegs vernünftige Auflösung bereitstellen kann, sieht aber nicht so aus.

      Langsam nimmt das ganze Gestalt an. Nur schade, dass ich nicht mehr so viele ältere iPhones habe. Mein iPhone 5 hat Dreck auf der Linse, keine Ahnung wie da Dreck reingekommen ist. Mein 5S habe ich mal verschenkt, das SE 1. Gen ist bei der Datenrettung und kommt wahrscheinlich nicht mehr betriebsbereit zurück. Aber 2 Kameras sollten doch ausreichen.


      mfg

      Special_B

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      • Special_B
        Erfahrener Benutzer
        • 05.01.2008
        • 1796

        #4
        So,

        nun habe ich noch eine kleine Frage. Aus dem Event im Dezember ist nichts geworden, war zu kurzfristig. Jetzt steht aber demnächst wieder ein Event an. Der Gottesdienst am Ostersonntag. Den Kirchen wurde nahegelegt, die Gottesdienste virtuell abzuhalten. Das wollen wir nun tun.


        Ich habe nun einen YouTube Account erstellt über den ich streamen will. Das funktioniert nun auch, aber stellt YouTube eine gute URL, die ich verteilen kann dass die Leute den Kanal auch finden? Am Sonntag will ich eine Generalprobe machen, bis dorthin will ich den Kanal einigen Leuten zeigen dass die Technik auf die Probe gestellt werden kann.


        mfg

        Special_B

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        • Jörn
          Administrator
          • 05.01.2008
          • 10239

          #5
          Jeder Stream hat eine eigene URL. Wenn Du also einen Test-Stream machst, wird dieser eine andere URL haben als der endgültige Stream.

          Deswegen könntest folgendes tun:

          1. Entweder verteilst Du nicht den Link zum Stream, sondern den Link zum Kanal. Der ändert sich nicht.

          2. Oder Du hast eine eigene Webseite (etwa die Webseite Deiner Kirche), und Du verteilst den Link für diese Webseite. Dort kannst Du dann den jeweils aktuellen Link posten (oder das Video direkt einbinden, sodass es dort sofort abspielt).

          3. Oder Du erzeugst ein sog. "geplantes Event" auf Youtube. Dieses geplante Event hat eine Uhrzeit und ein Datum, zu dem es stattfinden soll. Es unterscheidet sich von Live-Streams, die "sofort" gestartet werden. Diese Sofort-Streams bekommen bei jedem Versuch eine neue URL, aber ein geplantes Event bekommt eine feste URL, die sich nicht mehr ändert.

          Beispiel: Auf der Homepage von Mac-TV ist eine Ankündigung für die nächste Live-Sendung zu sehen. Dabei handelt es sich um ein "geplantes Event". Es hat eine URL, die vorab feststeht und sich nicht mehr ändert. Die URL verfällt, wenn das Event gestartet und beendet wurde, deswegen darf man es nicht "zur Probe" starten. Aber Du kannst ein anderes Event für die Probe erzeugen und wieder löschen.

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          • Special_B
            Erfahrener Benutzer
            • 05.01.2008
            • 1796

            #6
            Danke Jörn. Ich dachte daran, Zettel zu verteilen auf denen der Link zu dem Kanal ist. Dort habe ich nun 2 Events angelegt, einmal die Generalprobe morgen, und den Gottesdienst am Ostersonntag. Aber ist der Link immer so kryptisch wie dieser: https://www.youtube.com/channel/UCjT...-dGTPJtn_JAnoA? Den wird garantiert niemand von einem Zettel in seinen Browser eintippen.


            mfg

            Special_B

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            • Jörn
              Administrator
              • 05.01.2008
              • 10239

              #7
              Ja. Auch die URLs zu den Videos sind kryptisch.

              Aber es gibt auch URL in den Art .../channel/username. Vielleicht müsstest Du mal googeln.

              Die URL zu Deinem Event ist https://www.youtube.com/watch?v=nZ6PwJyaIHU

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              • Jörn
                Administrator
                • 05.01.2008
                • 10239

                #8
                Hier sind Infos zu kürzeren Namen:
                Dein Kanal kann mehr als eine URL haben, über die Zuschauer zur Startseite deines Kanals gelangen. Auch wenn diese URLs sich voneinander unterscheiden, verweisen sie alle auf dasselbe Ziel: deinen Kan

                Kommentar

                • Jörn
                  Administrator
                  • 05.01.2008
                  • 10239

                  #9
                  Oder ich richte eine URL ein wie z.B. mac-tv.de/Ostern und leite von dort auf Deine kryptische URL.

                  Kommentar

                  • smiling-mac
                    Erfahrener Benutzer
                    • 05.01.2008
                    • 206

                    #10
                    Oder t1p.de

                    Kommentar

                    • Special_B
                      Erfahrener Benutzer
                      • 05.01.2008
                      • 1796

                      #11
                      Vielen Dank. Eine Homepage die wir selber betreuen gibt es nicht, nur eine vom Dekanat. Da komme ich nicht so einfach ran.
                      Die guten Kanal URLs gibt es erst wenn der Kanal 30 Tage besteht und mindestens 100 Abonnenten hat. Die habe ich nicht. Also habe ich mit t1p.de eine URL erzeugt und einen QR Code erstellt. Damit lassen sich nun Zettel erstellen.

                      Danke.


                      mfg

                      Special_B

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                      • Special_B
                        Erfahrener Benutzer
                        • 05.01.2008
                        • 1796

                        #12
                        Vielen Dank. Mit euerer Hilfe hier hat das alles ganz gut geklappt. Die Rückmeldungen waren durchaus positiv. Da sollten wir am Ball bleiben und weitere Gottesdienste streamen.

                        Falls sich jemand mein Werk mal ansehen will: KLICK MICH


                        mfg

                        Special_B

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                        • Jörn
                          Administrator
                          • 05.01.2008
                          • 10239

                          #13
                          Ich habe mir das ganze Video angesehen — Leistungssport für einen Ketzer.

                          Glückwunsch! Das Video ist echt gut gelungen. Ich hatte die Befürchtung, dass der Ton nicht gut würde; aber der Ton war perfekt!

                          Auch die Einblendung des Organisten war gut.

                          Die Bildqualität (immerhin war es live) war superb.

                          Besonders toll fand ich den Kamera-Schwenk (um die 20 Minuten), sodass man das Jesus-Kreuz im Hintergrund während der Lesung aus dem Petrus-Brief sehen konnte. Das war sehr gelungen und erhöhte die "Wirkung" des Videos. Solche Details machen eine Menge aus.

                          Lobenswert fand ich auch die Entscheidung, den Gottesdienst aufgrund der Corona-Pandemie nur online durchzuführen. Dafür gibt's meinen Applaus!

                          Vielleicht hätte der Pfarrer die Online-Zuschauer mehr einbeziehen können, etwa mit der Aufforderung zu einer Handlung, sodass sich ein Gemeinschaftsgefühl einstellt. Ich fand, es wirkte wie ein "gefilmter Gottesdienst" — und das war es ja auch, aber der Pfarrer müsste dann sein Publikum etwas mehr "ranholen". Eine Live-Predigt bietet hier Chancen. Beispielsweise, dass alle im gleichen Moment eine Kerze anzünden oder so. Und die paar Leute in den Kirche tun dann das gleiche, d.h. sie vertreten die Daheimgebliebenen und machen sie sichtbar. Denn die Daheimgebliebenen waren völlig unsichtbar.

                          Aber fürs erste Mal waren wohl alle froh, dass es überhaupt funktioniert hat! Es soll also keine Kritik sein. Sondern eher eine Ermunterung.

                          Jedoch!

                          Ich kann's mir nicht verkneifen, auch etwas zur Predigt des Herrn Pfarrers zu bemerken. Wer sich nicht für Theologie interessiert, möge den Rest des Postings einfach überspringen.

                          Frohe Ostern!



                          -----


                          Achtung, Theologie!

                          Der Herr Pfarrer beginnt mit Psalm 118. Das kam mir etwas schräg vor. Warum?

                          Psalm 118 stammt (wie alle Psalmen) aus dem Alten Testament. Warum sollte man an Ostern aus dem Alten Testament lesen? Man feiert doch das Neue Testament. Ganz besonders Psalm 118 lässt keinen Zusammenhang erkennen.

                          Psalm 118 gehört zur „Ägyptischen Hallel“, diese heißt oft auch „Pessach-Hallel“. Eine Hallel ist eine Gruppe von Lobversen (Halleluja, daher der Name), die thematisch zusammenhängen.

                          Bei Psalm 113 bis 118 geht es allgemein um die Befreiung der Israeliten (114) aus Ägypten. Es geht darum, dass Jahwe unvergleichlich (113), den Götzen überlegen (115) und mächtiger sei als die "anderen" Völker (113).

                          Weil es sich um späte Psalmen handelt, gibt es bereits einen festen Ritus (also eine Tempelliturgie), nämlich bestimmte Lobpreisungen und Ankündigungen von Dankopfern. Diese Liturgie (Gesänge, Danksagungen, Opfer) gipfeln in 118.

                          Bedeutet: Es hat mit Jesus nichts zu tun. Hier danken die Juden ihrem Gott für den Auszug aus Ägypten. Deswegen heißen diese Psalmen auch "Pessach-Hallel".

                          Denn "Pessach" meint das "Vorbeigehen" oder "Auslassen" der jüdischen Häuser, als Jahwe alle ägyptischen Erstgeborenen ermordet. Man wollte dadurch den Pharao zwingen, die jüdischen Sklaven fortziehen zu lassen. Die Juden hatten ihre Türen mit Blut markiert, damit der allwissende Gott die "jüdischen" Häuser erkennen konnte und vorbeizog.

                          Was haben die Pessach-Psalmen zu tun mit Jesus oder Ostern? Nichts. Der Pfarrer suggeriert aber den Eindruck, als danke der gekreuzigte Jesus dem Gottvater. Aber die Geschichte dieses Psalms 118 spielt einige Jahrhunderte vorher. Zudem liest er Psalm 118 gar nicht wörtlich vor, sondern umschreibt ihn mit eigenen Worten. Dabei verdreht er den Sinn.

                          Diese Verdrehung empfand ich als unredlich. Ich gebe ein paar Beispiele als Begründung:

                          -----


                          Er liest: "Denn Gott hat in Jesus unsere Not auf sich genommen".

                          Kommentar: Steht in keiner mir bekannten Bibel-Übersetzung. Das Wort "Jesus" kommt in dem Psalm nicht vor, und dies wäre auch unsinnig, da der Psalm ein paar Jahrhunderte vor Jesus spielt.


                          Er liest: "Jesus dachte: Ich will alle ihre Sorgen tragen":

                          Kommentar: dito. Gibt es tatsächlich Verse, die wissen wollen, was Jesus dachte (aber nicht sagte)? Erstaunlich.


                          Er liest: "Ich [Jesus] will ihren Jammer auf mich nehmen."

                          Kommentar: Das Wort "Jammer" kommt im Neuen Testament nicht vor. Er verwendet die Lutherbibel 2017 (merkt man an wörtlichen Zitaten), diese Bibel habe ich mit den einschlägigen Online-Tools durchsucht. Nichts zu finden.

                          Wichtiger ist jedoch: Es ist ingesamt eine falsche Darstellung, Jesus oder Gott würde im Psalm 118 sprechen. Sondern in dem Psalm sprechen der Gemeindevorsteher und die (antwortende) Gemeinde. Bereits zu Beginn des Psalms wird deutlich gemacht, dass der Gemeindevorsteher etwas vorspricht, und die verschiedenen Teile der Gemeinde sprechen es nach.
                          1 Danket dem HERRN; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich. 2*Es sage nun Israel: Seine Güte währet ewiglich. 3*Es sage nun das Haus Aaron: Seine Güte währet ewiglich. 4*Es sagen nun, die den HERRN fürchten: Seine Güte währet ewiglich.

                          Es hat mit Jesus nichts zu tun. Jeder weiß, dass Jesus im Alten Testament nicht vorkommt und nicht spricht.

                          Der Pfarrer bemüht sich um eine mittelalterlich-schwülstig klingende Sprache. In Wahrheit hat er den Text selbst geschrieben (oder er hat die Predigt aus einer Sammlung entnommen).


                          Er liest: "Sie umgeben mich von allen Seiten".

                          Kommentar: Hier wird suggeriert, es handele sich um den sterbenden Jesus, der umringt ist von den Römern. Tatsächlich sind aber keine Personen gemeint, sondern Völker.

                          Im Original wird das deutlich: "10 Alle Völker umgeben mich; aber im Namen des HERRN will ich sie abwehren. 11*Sie umgeben, ja umringen mich; aber im Namen des HERRN will ich sie abwehren. 12*Sie umgeben mich wie Bienen, / sie entbrennen wie ein Feuer in Dornen; aber im Namen des HERRN will ich sie abwehren."

                          Der korrekte historische Zusammenhang ist, dass die Vorgänger-Staaten des heutigen Israel (das Nordreich und das Südreich) regelmäßig umgeben waren von militärisch überlegenen Staaten, etwa den Babyloniern. Diese militärische Gefahr von außen ist in dem Psalm gemeint. Nicht gemeint ist der bedrängte Jesus aus der Passionsgeschichte.


                          Er liest: "Im Namen des Vaters will ich ihnen Lebenshilfe geben".

                          Kommentar: Also das ist nun wirklich bizarr. Lebenshilfe?

                          Wichtiger: Die Wendung "Im Namen des Vaters" ist Neues Testament, und gilt dort sogar als "nach-österlich" (bedeutet: wurde erst lange nach Jesu Tod in die Texte eingefügt). Man findet es ausschließlich bei Matthäus, Kapitel 28. Der Pfarrer liest aber aus dem Alten Testament. Wie kann das sein?




                          Er liest: "Jesus musste sterben, um neu zu leben".

                          Kommentar: Kommt in der gesamten Bibel nicht vor, schon gar nicht in Psalm 118, weil zu dieser Zeit die Idee von Jesus noch unbekannt war und für viele Jahrhunderte blieb. Auch die Idee der Wiedergeburt war im Alten Testament noch nicht entwickelt. Der Herr Pfarrer verwendet hier (fälschlicherweise) einen paulinischen Gedanken, nämlich die Idee von der Taufe als "Mitsterben" mit Christus und Aufnahme in das neue Leben mit dem auferstandenen Christus. Dieser Gedanke ist dem Alten Testament noch fremd. Erst Paulus führt ihn ein.


                          Er liest: "Und er lebt. Unter uns".

                          Kommentar: Hat mit Psalm 118 nicht das geringste zu tun.


                          Er liest: "Öffnet die Tore, dass er [Jesus] hereintreten kann".

                          Kommentar: Gemeint ist in Psalm 118 aber nicht Jesus, sondern die Gläubigen. Diese werden als "Gerechte" bezeichnet. Im Original heißt es: "Tut mir auf die Tore der Gerechtigkeit, dass ich durch sie einziehe und dem HERRN danke. 20*Das ist das Tor des HERRN; die Gerechten werden dort einziehen."


                          Er liest: "Aber immer noch gibt es Menschen, die ihn verwerfen. Aber Gott wählte ihn für uns als Fundament."

                          Kommentar: Im Original heißt es: "Ich danke dir, dass du mich erhört hast und hast mir geholfen. Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden." Dazu muss man wissen, dass heute eine andere Übersetzung als wahrscheinlicher gilt, nämlich nicht Eckstein, sondern Schlussstein. Die Bedeutung ist aber ähnlich, nämlich, dass etwas Geringes erhöht wird. Gemeint sind die "Gerechten" aus dem Satz zuvor. Es sind die Sklaven, die nun freie Bürger wurden. Das hat mit Jesus nichts zu tun. Der Stein meint nicht Jesus, sondern den verachteten Sklaven.


                          Er liest: "Auf ihn (den Eckstein) ist alles gegründet, was wir Hoffnung nennen".

                          Kommentar: Kommt in der Bibel nicht vor. Der Eckstein aus dem Satz zuvor bezog sich ohnehin nicht auf Jesus, sondern auf den befreiten Sklaven. Der Herr Pfarrer verdreht den Sinn völlig.

                          ------

                          Auch die weiteren Teile der Predigt fand ich nicht besonders gelungen. Es war das übliche Vor-sich-hin-assoziieren von lauter zusammenhanglosen Dingen (Früchte, Samen, Hoffnung, Frauen, Rosen, Kranke, Geburt).

                          Viele Analogien (Gleichnisse) wurden schlampig benutzt und verloren dadurch ihre Überzeugungskraft. Ein Weizenkorn kann keine Analogie sein für eine Auferstehung. Es ist auch nicht zutreffend, dass ein Weizenkorn zunächst sterben müsse und dann erst Früchte trage. Die Analogie ist also von vornherein untauglich, sondern beschreibt nur das Unwissen der biblischen Autoren über Weizenkörner. Außerdem: Damit eine Analogie irgendwelche Schlüsse zulässt, müssen beide Relata (das Weizenkorn und Jesus) sehr ähnlich sein. Sind sie das? Sind sie es wenigstens in einem Punkt? Oder überhaupt nicht?

                          Das Ziel ist scheinbar nur, dass es sich in der Predigt irgendwie bedeutungsvoll anhört. Aber wenn es eine Bedeutung hätte, dann hätte er sie uns doch mitgeteilt, oder nicht? Stattdessen hat er sich abgemüht mit dem Vorzeigen eines alten Pflanzensamens. Für einen Erwachsenen-Gottesdienst fand ich das infantil. Ich käme mir doch etwas veralbert vor.

                          Dass er sein Schlusswort ausgerechnet aus der grausigen Johannes-Offenbarung entnahm, fand ich betrüblich. Ist es das, was man an Ostern hören möchte? Ich würde als Christ lieber die Passionsgeschichte hören und nichts das wirre Geschreibsel aus der "Offenbarung". Fand ich blöd.

                          Letztlich hat er eine Predigt gehalten, in der Ostern, die Ostergeschichte, die Passion und der Leidensweg überhaupt nicht vorkamen. Das sind aber "ewige" Geschichten; man kann sie weder verbessern noch erneuern. Man muss sie so lassen, wie sie sind. Sie altern nicht. Als Christ wäre ich von der Predigt enttäuscht gewesen.

                          Schön fand ich die Orgelmusik und auch die schlichte und gemütliche Ausstattung der Kirche. Auch die Ausschmückung mit frühlingshaften Pflanzen fand ich gut verständlich als Zeichen des Erwachens und des Neubeginns in ein hoffentlich gutes Jahr. Die Mühe dafür hat sich gelohnt. (Oder war es Plastik?)

                          Das Beste war der Stream.

                          Alles in allem war es interessant, mal einer Predigt und eine Feier in kleinerem Rahmen beiwohnen zu können, denn das war für mich ein neuer Einblick.
                          Zuletzt geändert von Jörn; 04.04.2021, 22:07.

                          Kommentar

                          • cordcam
                            Erfahrener Benutzer
                            • 13.04.2010
                            • 3061

                            #14
                            In katholischen Predigten sollte nur noch eines vorkommen:

                            „Ich entschuldige mich in tiefer Demut im Namen meiner Kirche, dass wir ein Verein für organisierten Kindesmissbrauch sind.“

                            Kommentar

                            • Special_B
                              Erfahrener Benutzer
                              • 05.01.2008
                              • 1796

                              #15
                              Mit denen hab ich auch nichts am Hut, wir sind eine rein evangelische Gegend.


                              mfg

                              Special_B

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