Safari blockt Tracker — aber was ist, wenn die Werbeindustrie nun Safari blockt?

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  • Jörn
    Administrator
    • 05.01.2008
    • 10240

    Safari blockt Tracker — aber was ist, wenn die Werbeindustrie nun Safari blockt?

    Wie wird die Werbeindustrie wohl darauf reagieren, dass iOS, iPadOS und macOS nun jede Art von Tracking durch Dritte verhindern will?

    Das Besondere ist dieses Mal, dass Apple bereits angekündigt hat, jede Art von Workaround sofort zu bekämpfen. Nehmen wir mal an, dass Apple dabei erfolgreich ist.

    Könnten nicht die Verlage und die Werbeindustrie im Gegenzug diese Browser blockieren, so wie man bereits früher Werbeblocker erkannte und den Anwendern anzeigte, dass sie damit die Webseite nicht aufrufen können?

    Übrigens, auch alle anderen Browser unter iOS/iPadOS müssen diese Technik implementieren, da sie vom Betriebssystem eingefügt wird. Die Anwender können also nicht einfach auf Chrome wechseln.

    Wer wird sich da durchsetzen? Was meint Ihr?
  • Special_B
    Erfahrener Benutzer
    • 05.01.2008
    • 1796

    #2
    Da setzt sich wohl das Internet durch. Die Haupteinnahmequelle der Webseitenbetreiber ist doch die Werbung. Das wird dann wohl einbrechen. Wenn nun der Browser geblockt wird, muss man wohl oder übel auf einen anderen Browser wechseln (wenn möglich). Denn wenn eine Webseite in Safari nicht läuft, versucht man es doch in einem anderen Browser.


    mfg

    Special_B

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    • desELend
      Erfahrener Benutzer
      • 05.01.2008
      • 801

      #3
      Ich müsste erst mal ganz genau erklärt bekommen was Safari da abblockt.
      Vielleicht ist bei Apple der unterschied zum klassischen Adblocker, das sie der Internetseite Simulierte wirre-Informationen zurückmelden so das diese den block erst gar nicht bemerken... aber wie gesagt, ich weiss es nicht

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      • woreich
        Erfahrener Benutzer
        • 05.01.2008
        • 1054

        #4
        Safari hatte bei mir bis zur letzten Version in etwa 10 % der Fälle auch Probleme mit diesem Cookieerlaubnisfenster. Meist ist dann die Seite gedimmt und es geht nicht mehr weiter. Dies beobachte ich jetzt auch noch. Also benötigt ich sowieso weitere Browser. Ähnlich ist es mit WebRTC oder manchen 2FA-Mechanismen, die mit FF und Chrome besser oder überhaupt laufen.
        Ansonsten ist es das bekannte Einnahmenproblem für die Seitenbetreiber und der Daten-/Tracking-/Belastigungsschutz für die Nutzer.
        Kostenlos und Bequemlichkeit sind starke Argumente und vermutlich wird der Einsatz von Safari sogar geringer werden. Unsympathischer wird er mir aber nicht deswegen. Statt einem nutze ich halt 3 Browser für die verschiedenen Zwecke optimiert.
        Sollte eine Seite allerdings bewusst Safari blocken wollen, dann hätte sie mich als Kunden auch verloren. Diese Seite hätte aber andere Blockmaßnahmen auch schon reklamiert oder übersteuert.

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        • Florian Raabe
          Erfahrener Benutzer
          • 27.01.2011
          • 860

          #5
          Muss man das irgendwie aktivieren oder so?
          Never change a running System
          -Since 1996

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          • McTenner
            Erfahrener Benutzer
            • 18.08.2020
            • 306

            #6
            Ich frage mich ja ob das Blocken seitens Apple/Safari durch zusätzlichen Einsatz von Erweiterungen mit gleichem Ziel negiert wird.

            Kommentar

            • Jörn
              Administrator
              • 05.01.2008
              • 10240

              #7
              @Florian: Es wurde von Apple auf Frühjahr verschoben, aber wenn es kommt, wird es per default eingeschaltet sein. Wer möchte, kann es ausschalten.

              @McTenner: Es wird nicht negiert. Meines Wissens greift zuerst Apples Technik, erst danach arbeiten die Erweiterungen. Die Erweiterungen bekommen also, wenn überhaupt, gekürzte URLs. Sie wurden um jenen Teil gekürzt, der die Daten enthält, übrig bleibt die reine Domain. Die Erweiterungen können den gekürzten Teil nicht wieder ergänzen, weil sie Daten nicht haben.

              Kommentar

              • McTenner
                Erfahrener Benutzer
                • 18.08.2020
                • 306

                #8
                Ich wusste, ich bekomme hier eine Antwort.

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                • QWallyTy
                  Erfahrener Benutzer
                  • 05.01.2008
                  • 18069

                  #9
                  Moin,

                  könnte aber wirklich passieren daß das surfen mit Safari dann anstrengender wird.

                  "… um alle Funktionen unserer Website zu nutzen verwenden Sie bitte einen anderen Browser …"

                  So ein bisserl gibts daß jetzt bei Safari schon mit Captchas. Während ich mit Safari immer mal wieder über diese neue blöden Mosaik Captchas stolpere die mit schlechten Augen nur schwer lösbar sind winkt mich Chrome auf den gleichen Sites entweder direkt durch oder ich muss nur einmal klicken daß ich kein Roboter bin.

                  Mit solchen kleinen Schikanen könnte auch gegen das Tracking Blocken vorgegangen werden so daß die Nutzung "unbequemer" wird wenn man den falschen Browser nutzt.

                  Und die Gegenseite ist sehr mächtig: Die Verschiebung auf 2021 gibts ja nur weil Anbieter wie facebook sonst sagen könnten "dann gibts halt kein Facebook, WhatsApp, Instagramm mehr unter iOS/iPadOS/macOS" und das kann auch ein Riese wie Apple sich nicht leisten.
                  QWallyTy
                  Mac mini 2018 / iPhone 11 / iPad Air 4 / AW 6 LTE Nike / diverse Sonüsse

                  Kommentar

                  • Jörn
                    Administrator
                    • 05.01.2008
                    • 10240

                    #10
                    Es ist nicht sicher, ob Facebook & Co. gesagt haben, sie würden sonst den Dienst einstellen. Vielleicht haben sie einfach kollegial um etwas Aufschub gebeten. Man weiß es nicht.

                    Was möglicherweise in Vergessenheit geraten ist: Alle Browser unter iOS/iPadOS müssen "Tracking Prevention" benutzen, weil ab Dezember 2020 die WKWebView-Klasse vorgeschrieben ist. (Eventuell verschiebt sich nun das Datum.) Die WKWebView-Klasse ist Teil des Betriebssystems und wird allein von Apple kontrolliert. Dort findet das "Tracking Prevention" statt. Also auch in Chrome und Firefox. Was immer von Chrome und Firefox angezeigt wird, muss zuerst durch diesen Filter.

                    Und dort ist auch der Ort, wo Apples Entscheidung greift, dass es per default eingeschaltet ist. Jeder Browser unter iOS/iPadOS wird ein Kontrollfeld dafür bekommen, und es ist per default auf "Don't allow" gestellt.

                    Das bedeutet: Die ganze "moderne" Plattform von Apple ist von diesen Maßnahmen betroffen, nicht nur Safari.

                    Kommentar

                    • lord smarty
                      Neuer Benutzer
                      • 05.01.2008
                      • 19

                      #11
                      Zitat von desELend Beitrag anzeigen
                      Ich müsste erst mal ganz genau erklärt bekommen was Safari da abblockt.
                      Vielleicht ist bei Apple der unterschied zum klassischen Adblocker, das sie der Internetseite Simulierte wirre-Informationen zurückmelden so das diese den block erst gar nicht bemerken... aber wie gesagt, ich weiss es nicht
                      Ich weiß es auch nicht, aber ich habe immer angenommen, dass Safari vor allem gezielt Werbecookies "vergisst" und sich bei den üblichen identifizierenden Angaben zum Rechner, Browser und Netzwerk, die man über HTTPS so ermitteln kann, ein bisschen flexibel mit der Wahrheit ist, und sich bei jedem Besuch etwas neues für die Werbenetzwerke ausdenkt.

                      Das kann man in der Tat schlecht blocken.

                      Ich surfe ja fast ausschließlich mit Safari. Ist das bei den Cookie-Nachfrage-Overlays eigentlich immer so, dass sie wirklich bei jedem Besuch der Webseite kommen? Oder merken sich beim Surfen ohne Ad-Blocker und Tracking-Schutz die meisten Seiten meine Einstellungen und fragen nicht andauernd wieder nach?

                      Oder müssen die per Gesetz jedes mal dem Kunden die Chance geben, sich neu zu entscheiden?

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                      • Jörn
                        Administrator
                        • 05.01.2008
                        • 10240

                        #12
                        @lord smarty

                        Das ist etwas durcheinander, es geht um verschiedene (getrennte) Maßnahmen, die nun verschärft wurden.

                        Die (Zitat von Dir) "identifizierenden Angaben" betreffen das "Fingerprinting", d.h. das Auslesen von Systemeigenschaften wie Browser-Version, Displaygrößen und so weiter. Damals hatte Apple es so gekürzt, dass alle Macs sich als identisch ausgegeben hatten, sodass eine Unterscheidung nicht mehr möglich war. Dies gibt es weiterhin.

                        Hinzu kommt das Kürzen von URLs. Die URL, die auf ein Werbenetzwerk verweist, enthält viele weitere Daten, etwa eine Identnummer des Users. Diese URL wird nun auf die reine Domain gekürzt. Alle weiteren Daten werden entfernt.

                        Code:
                        www.netzwerk.de/User_1234/kommt_von_spiegelDE
                        wird vom Betriebssystem gekürzt zu
                        Code:
                        www.netzwerk.de/
                        und wird erst dann zu diesem Server geschickt.

                        Das bedeutet: Zwar mag Spiegel.de einen Haufen Cookies oder sonstige Sachen benutzen, um einen User zu identifizieren. Aber alle diese Daten sollen ja an ein Werbenetzwerk gesendet werden. Und genau hier kürzt das Betriebssystem die Daten wieder raus.

                        Zudem werden alle Cookies, die quasi "nachträglich" durch JavaScripte gesetzt werden, auf eine kurze Lebensdauer begrenzt (1 Tag, wenn ich mich recht erinnere). Das betrifft also Cookies, die nicht durch das reine Betreten der Webseite gesetzt wurden.

                        Kommentar

                        • Jörn
                          Administrator
                          • 05.01.2008
                          • 10240

                          #13
                          Zitat von lord smarty Beitrag anzeigen
                          Ist das bei den Cookie-Nachfrage-Overlays eigentlich immer so, dass sie wirklich bei jedem Besuch der Webseite kommen? Oder merken sich beim Surfen ohne Ad-Blocker und Tracking-Schutz die meisten Seiten meine Einstellungen und fragen nicht andauernd wieder nach?
                          Üblicherweise werden die Einstellungen eine Weile gespeichert, dies hängt von der jeweiligen Webseite ab. Die Webseite prüft das Vorhandensein bestimmter Cookies und deren Werte.

                          Wenn nun ein Blocker (oder der Privat-Modus des Browsers) generell alle Daten/Cookies der Sitzung löscht, sobald man die Webseite schließt, dann kommt die Cookie-Nachfrage erneut.

                          Deswegen ist es angenehmer, die Cookies zwar zuzulassen (am besten so wenige wie möglich), aber den ganzen Tracking-Krimskrams von Safari anschließend blockieren zu lassen. Hier wird vermutlich jeder Anwender einen anderen Weg finden, der für ihn passt.

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