Ich bin seit vielen Jahren bei Mac-TV dabei, aber dieser Beitrag hat das Thema überhaupt nicht getroffen. Da noch weitere Beträge zu iTunes kommen werden – hier mein Feedback für das nächste Mal.
Zu Gerd's Aussagen: Wir haben schon mehrmals erlebt, dass Gerd zuerst zögert, dann mit wehenden Fahnen wechselt um dann nach ein paar Monaten überraschen zu sagen, dass Produkt XY doch nicht seine Anforderungen erfüllt und dann doch wieder auf sein Ursprungsprodukt zurückwechselt ist (Beispiel MacBook 12" und iPad Pro 10,5 gegen MacBook Pro 15"). Ich persönlich schätze an Gerd sehr, dass er da ehrlich zu sich selber ist. Und genau deshalb taugt Gerd nicht als Kronzeuge für die tolle Zukunft alles nur mit iTunes Music. Ich könnte mir gut vorstellen, dass Gerd irgendwann einmal sagt, er ist jetzt wieder zur Schallplatte zurückgewechselt. Das ist ok, aber dann bitte soll Mac-TV uns nicht in der Öffentlichkeit die Rückzugsposition Kauf-iTunes-Musik nehmen. Ich persönlich habe keine Lust auf Schallplatten zurückzuwechseln oder Musikdateien bei Amazon zu kaufen.
Zu Jörn’s Aussagen: Jörn hat reflexartig vieles richtig gesagt und angesprochen aus seinen reichen Fundus an Konzepten und persönlichen Erfahrungen. Das ist immer wieder ein Erlebnis. Aber man konnte merken, dass beide Moderatoren keine richtige Lust auf dieses Thema hatten. Das ist in Ordnung, weil wer drei Sendungen pro Sonntag sendet, da gibt es manchmal auch „Pflichtthemen“. Ich schaue mir auch diese Beiträge gerne an, weil irgendetwas interessantes gibt es immer.
Der Ton macht die Musik und am Ende hat die Botschaft nicht gestimmt: Jeder Mensch entscheidte individuell ob er etwas kauft oder mietet. Das ist wie bei der Wohnung oder beim Haus. Der eine will es besitzen, hegen und pflegen und für den anderen ist es nur eine Nutzung auf Zeit bei der sich möglichst andere die Verwaltung übernehmen sollen.
Es gibt Menschen für die ist es je nach Lebensphase ok, wenn ein anderer die Verwaltung der eigenen Musik übernimmt, so wie bei eine Mietwohnung der Vermieter alles organisiert vom Hausmeister bis zur Renovierung.
Es gibt andere Menschen die wollen es individueller haben: Diese Menschen wollen nicht fragen und mehrmals bitten ob ein Fehler behoben wird - die wollen das selber kurz & schnell selber erledigen. Ebenso wollen diese Menschen, dass ihnen kein Dritter die Sache verändert. Diese Menschen wollen Unabhängigekeit vom Vermieter.
Bei gemieteter Musik gibt es Vieles das diesen Menschen nicht die Unabhängigkeit gibt wie bei gekaufter Musik:
(1) Bei Musik stimmen oft die Metadaten nicht zum richtigen Suchen und teilweise ist es auch eine Philosphiefrage wie etwas Kategorisiert wird. Bei gemieteter Musik sind die Meta-Daten im Regelfall nicht editierbar und wenn doch, dann gibt es darauf keinen Bestandschutz über mehrere Jahre.
(2) Ein Musiksammler will sein entdecktes Musikalbum oder Titel exakt so auch in ein paar Jahren wiederfinden unter dem gleichen Cover und nicht jedes mal erneut visuell suchen nur weil der Anbieter gemiete Musiktitel zu anderen Alben zuordnet.
(3) Ein Musiksammler muss sich darauf verlassen, dass seine ausgesuchten Titel und Alben nicht verloren gehen. Bei gemieter Musik kann sich der angebotene Bestand ändern. Bei Filmen ist eine Ersatzbeschaffung sehr leicht möglich. Hingegen gibt es einen Musiktitel in sehr viele Varianten und die Ersatzbeschaffung wird dann sehr aufwendig, dass exakt gleiche wiederzufinden bei einen anderen Musik-Vermieter, da es keine standardisierte Metadaten-Auszeichnung gibt. Keiner hat Lust so viel Zeit zu investieren für solche Detektivarbeiten.
(4) Ein Musiksammler hat sehr viele Titel und Alben und der Wechsel von einem Miet-Musikanbieter zum nächsten Miet-Musikanbieter fühlt sich mental an wie eine Migration von Aperture auf Adobe Lightroom. Bei jeder Migration geht etwas verloren und die Kontrolle ist sehr viel Arbeit. Kurzum eine Musiksammlung lässt sich nicht mieten, weil dann wird man erpressbar vom Musik-Vermieter.
Aus diesen Gründen ist Apple auf den Holzweg zu glauben, dass alle Musiksammler durch Abschaffung des Kauf-Store zwangsweise auf ein Mietmodell wechseln würden, weil gerade die Musiksammler schon vieles aufmerksamer beobachten als ein Gelegenheitskunde. Statt Spotify zu überholen verliert Apple eine große Wachstumsbasis, weil viele Musiksammler dann aus iTunes ausziehen und dann für das optionale Zusatz-Abo Apple Music nicht mehr erreichbar sind.
Natürlich gibt es auch Menschen die keine eigene Musiksammlung aufbauen wollen, weil dazu gehört der Sinn etwas aufzubewahren und wiederzuverwenden. Im heutigen Zeitgeist ist wegwerfen und neu populär. Dazu passt Apple Music, weil es ist die maximale Ausprägung dieses Prinzips. Ein Musiksammler denkt anders.
Kaufen ist auch nicht old school, weil wir mieten unsere Apple-Hardware schließlich auch nicht, sondern kaufen diese.
Fazit:
Die Diskussion Kauf-Musik vs. Miet-Musik lässt sich nicht auf das Kriterium Wirtschaftlichkeit reduzieren, weil der Preis erfasst bei einem Kauf nicht die Dimension Eigentum. Beim Kauf geht es um Unabhängigkeit. Gerade beim Thema Sammlung, wie Musik-Sammlung, ist die Unabhänigkeit der Kern der Geschichte!
Jeder der Musik als Hobby betreibt, der pflegt eine Musik-Sammlung und der Kern einer Sammlung ist, dass es eine gewisse Ordnung, ein gewisses aussortieren und ein gewisses neu arrangieren gibt. Für eine Musik-Sammlung ist es elementar, dass Meta-Musik-Datenfelder editierter sind und dass die Sammlung über Jahre wächst mit meinen eigenen Erinnerungen.
Mein Tipp beim nächsten mal - Am besten so ein Thema überspringen oder auch mal das Charakteristikum von Kaufmusik vs. Mietmusik beleuchten am Fallbeispiel Musiksammler.
Beides ist kein Widerspruch: Gerd hat mal vor Jahren gesagt: Zum ausprobieren ist Miete ganz toll und die Musik die ich in meine Sammlung integriere kaufe ich. So wie bei einer gemieteten Wohnung: Mal hier und mal da wohnen. Aber am Ende muss es immer auch ein Kauf-Angebot geben.
PS: Zur iTunes-Software und iTunes-Musik-Store könnte man auch einen eigenen Beitrag schreiben, aber das ist ein eigenständiges Thema der verpassten und ausgelassen Möglichkeiten.
Zu Gerd's Aussagen: Wir haben schon mehrmals erlebt, dass Gerd zuerst zögert, dann mit wehenden Fahnen wechselt um dann nach ein paar Monaten überraschen zu sagen, dass Produkt XY doch nicht seine Anforderungen erfüllt und dann doch wieder auf sein Ursprungsprodukt zurückwechselt ist (Beispiel MacBook 12" und iPad Pro 10,5 gegen MacBook Pro 15"). Ich persönlich schätze an Gerd sehr, dass er da ehrlich zu sich selber ist. Und genau deshalb taugt Gerd nicht als Kronzeuge für die tolle Zukunft alles nur mit iTunes Music. Ich könnte mir gut vorstellen, dass Gerd irgendwann einmal sagt, er ist jetzt wieder zur Schallplatte zurückgewechselt. Das ist ok, aber dann bitte soll Mac-TV uns nicht in der Öffentlichkeit die Rückzugsposition Kauf-iTunes-Musik nehmen. Ich persönlich habe keine Lust auf Schallplatten zurückzuwechseln oder Musikdateien bei Amazon zu kaufen.
Zu Jörn’s Aussagen: Jörn hat reflexartig vieles richtig gesagt und angesprochen aus seinen reichen Fundus an Konzepten und persönlichen Erfahrungen. Das ist immer wieder ein Erlebnis. Aber man konnte merken, dass beide Moderatoren keine richtige Lust auf dieses Thema hatten. Das ist in Ordnung, weil wer drei Sendungen pro Sonntag sendet, da gibt es manchmal auch „Pflichtthemen“. Ich schaue mir auch diese Beiträge gerne an, weil irgendetwas interessantes gibt es immer.
Der Ton macht die Musik und am Ende hat die Botschaft nicht gestimmt: Jeder Mensch entscheidte individuell ob er etwas kauft oder mietet. Das ist wie bei der Wohnung oder beim Haus. Der eine will es besitzen, hegen und pflegen und für den anderen ist es nur eine Nutzung auf Zeit bei der sich möglichst andere die Verwaltung übernehmen sollen.
Es gibt Menschen für die ist es je nach Lebensphase ok, wenn ein anderer die Verwaltung der eigenen Musik übernimmt, so wie bei eine Mietwohnung der Vermieter alles organisiert vom Hausmeister bis zur Renovierung.
Es gibt andere Menschen die wollen es individueller haben: Diese Menschen wollen nicht fragen und mehrmals bitten ob ein Fehler behoben wird - die wollen das selber kurz & schnell selber erledigen. Ebenso wollen diese Menschen, dass ihnen kein Dritter die Sache verändert. Diese Menschen wollen Unabhängigekeit vom Vermieter.
Bei gemieteter Musik gibt es Vieles das diesen Menschen nicht die Unabhängigkeit gibt wie bei gekaufter Musik:
(1) Bei Musik stimmen oft die Metadaten nicht zum richtigen Suchen und teilweise ist es auch eine Philosphiefrage wie etwas Kategorisiert wird. Bei gemieteter Musik sind die Meta-Daten im Regelfall nicht editierbar und wenn doch, dann gibt es darauf keinen Bestandschutz über mehrere Jahre.
(2) Ein Musiksammler will sein entdecktes Musikalbum oder Titel exakt so auch in ein paar Jahren wiederfinden unter dem gleichen Cover und nicht jedes mal erneut visuell suchen nur weil der Anbieter gemiete Musiktitel zu anderen Alben zuordnet.
(3) Ein Musiksammler muss sich darauf verlassen, dass seine ausgesuchten Titel und Alben nicht verloren gehen. Bei gemieter Musik kann sich der angebotene Bestand ändern. Bei Filmen ist eine Ersatzbeschaffung sehr leicht möglich. Hingegen gibt es einen Musiktitel in sehr viele Varianten und die Ersatzbeschaffung wird dann sehr aufwendig, dass exakt gleiche wiederzufinden bei einen anderen Musik-Vermieter, da es keine standardisierte Metadaten-Auszeichnung gibt. Keiner hat Lust so viel Zeit zu investieren für solche Detektivarbeiten.
(4) Ein Musiksammler hat sehr viele Titel und Alben und der Wechsel von einem Miet-Musikanbieter zum nächsten Miet-Musikanbieter fühlt sich mental an wie eine Migration von Aperture auf Adobe Lightroom. Bei jeder Migration geht etwas verloren und die Kontrolle ist sehr viel Arbeit. Kurzum eine Musiksammlung lässt sich nicht mieten, weil dann wird man erpressbar vom Musik-Vermieter.
Aus diesen Gründen ist Apple auf den Holzweg zu glauben, dass alle Musiksammler durch Abschaffung des Kauf-Store zwangsweise auf ein Mietmodell wechseln würden, weil gerade die Musiksammler schon vieles aufmerksamer beobachten als ein Gelegenheitskunde. Statt Spotify zu überholen verliert Apple eine große Wachstumsbasis, weil viele Musiksammler dann aus iTunes ausziehen und dann für das optionale Zusatz-Abo Apple Music nicht mehr erreichbar sind.
Natürlich gibt es auch Menschen die keine eigene Musiksammlung aufbauen wollen, weil dazu gehört der Sinn etwas aufzubewahren und wiederzuverwenden. Im heutigen Zeitgeist ist wegwerfen und neu populär. Dazu passt Apple Music, weil es ist die maximale Ausprägung dieses Prinzips. Ein Musiksammler denkt anders.
Kaufen ist auch nicht old school, weil wir mieten unsere Apple-Hardware schließlich auch nicht, sondern kaufen diese.
Fazit:
Die Diskussion Kauf-Musik vs. Miet-Musik lässt sich nicht auf das Kriterium Wirtschaftlichkeit reduzieren, weil der Preis erfasst bei einem Kauf nicht die Dimension Eigentum. Beim Kauf geht es um Unabhängigkeit. Gerade beim Thema Sammlung, wie Musik-Sammlung, ist die Unabhänigkeit der Kern der Geschichte!
Jeder der Musik als Hobby betreibt, der pflegt eine Musik-Sammlung und der Kern einer Sammlung ist, dass es eine gewisse Ordnung, ein gewisses aussortieren und ein gewisses neu arrangieren gibt. Für eine Musik-Sammlung ist es elementar, dass Meta-Musik-Datenfelder editierter sind und dass die Sammlung über Jahre wächst mit meinen eigenen Erinnerungen.
Mein Tipp beim nächsten mal - Am besten so ein Thema überspringen oder auch mal das Charakteristikum von Kaufmusik vs. Mietmusik beleuchten am Fallbeispiel Musiksammler.
Beides ist kein Widerspruch: Gerd hat mal vor Jahren gesagt: Zum ausprobieren ist Miete ganz toll und die Musik die ich in meine Sammlung integriere kaufe ich. So wie bei einer gemieteten Wohnung: Mal hier und mal da wohnen. Aber am Ende muss es immer auch ein Kauf-Angebot geben.
PS: Zur iTunes-Software und iTunes-Musik-Store könnte man auch einen eigenen Beitrag schreiben, aber das ist ein eigenständiges Thema der verpassten und ausgelassen Möglichkeiten.
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