Zitat von hopsing27
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Wenn ich dann allerdings durch ein paar simple Google-Suchen herausfinde, dass alle drei Kernpunkte der Predigt falsch sind, dann fühle ich mich gerade durch die nette Art betrogen. Dann war es vielleicht nur ein Mittel zum Zweck.
Was ich nicht verstehe: Wenn es "solche und solche" gibt, dann müsste ich doch irgendwann auch mal "solche" treffen? Aber nie treffe ich "solche", sondern stets nur "solche". (Und dann frage ich mich, ob ich hier nicht schon wieder veräppelt werde?)
Ich meine auch keine "strittigen" Dinge, die mit "Glauben" zu tun hätten (z.B. mit dem "Jenseits"). Sondern simple Dinge, die man hier und jetzt objektiv klären kann. Wie die Frage, ob eine Wüstenrose nach zehn Minuten wieder grün wird.
Zitat von hopsing27
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Nur fehlt ihm die Kunst der Argumentation. Er ersetzt Belege durch großen Pathos, in der Hoffnung, man würde nicht bemerken, dass kein Beleg gebracht wurde. In Wahrheit gibt er sich nicht die geringste Mühe, seine krausen Thesen halbwegs belastbar zu belegen oder gar nachzuweisen. Und deswegen sind seine Argumentationen auch keine. Sonder er kleidet seine Thesen lediglich in eine Form, die für ungeübte Leser so aussehen sollen, als handele es sich um Argumentationen.
Diesen Trick findet man praktisch bei jedem Argument. Am Schluss ergießt sich über den Leser stets ein großes Füllhorn an fantastischen Steigerungen, und selbst das größte Superlativ wird nochmal extra aufgeblasen. Das beeindruckt natürlich keinen sachlichen Leser, der darauf lauert, wann endlich ein Beleg kommt. Der enorme rhetorische Aufwand hat seinen Grund letztlich nur darin, dass die Substanz fehlt.
Für die Kirche kam seine Kunst, das ramponierte und historisch widerlegte Christentum doch wieder strahlen zu lassen, zur rechten Zeit. Er übertünchte die Zweifel einer Epoche, die von Zweifel und Umbruch geprägt war: Die 68er forderten eine Neubewertung alter Traditionen; die Wissenschaft schoss Raketen zum Mond. Aufgeschreckt davon suchte die alte Kirche jemanden, der ihre alte Welt bewahrte und mit schönen Worten hübsch verpackte. So machte Ratzinger seine Karriere.
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