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  • Jörn
    Administrator
    • 05.01.2008
    • 10240

    #31
    Sicherlich kann YouTube für uns nützlich sein, und ich werde da in naher Zukunft auch die eine oder andere Ankündigung machen.

    Es ist jedoch überhaupt nicht sicher, dass wir dort ein zusätzliches Publikum finden. Bei YouTube sind ganz bestimmte Formate und Längen (Dauer der Clips) erfolgreich. Bei den iTunes-Podcasts sind es ganz andere Formate und Längen. Twit-TV ist beispielsweise als Podcast im iTunes-Store rasend erfolgreich, spielt aber bei Youtube kaum eine Rolle, weil die Videos zu lang sind. Ähnliches habe ich mit Mac-TV beobachtet.

    Es ist also nicht automatisch so, dass alles tierisch abgeht, nur weil es auf YouTube ist.

    Der Video-Markt ändert sich derzeit rasch und deutlich. FaceBook will YouTube überholen, und es bahnt sich ein harter Wettbewerb an, von dem wir vielleicht profitieren können.

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    • Holger!
      Neuer Benutzer
      • 22.01.2017
      • 15

      #32
      Hallo Zusammen,

      die Bezahlschranke hat mich mehrere Monate zögern lassen, diese Seite zu benutzen und ich habe bislang auch noch nicht mehr als EUR 2.99 dafür investiert. Ich wusste ja von aussen nicht einmal, welcher player benutzt wird und ob ich die Videos an den Fernseher streamen kann.

      Meine Meinung in Stichpunkten:

      - natürlich wären Firmen wie google, facebook, youtube und alle anderen niemals erfolgreich geworden, wenn die Nutzer zahlen hätten müssen. Praktisch alle erfolgreichen Internetformate leben von dem Geschäftsmodell, dass nicht die Nutzer, sondern Andere (Betreiber, dessen Aktionäre oder Werbekunden) zahlen.

      - den Gedanken, dass alles, was für den Nutzer gratis ist, wertlos wäre, halte ich für hoffnungslos veraltet. Im globalisierten Internetzeitalter kann man nunmal fast ohne Zusatzkosten hochwertige Inhalte vervielfachen bzw. unbegrenzt vielen Nutzern anbieten.

      - Jörn kann sich sicherlich aufgrund seines Expertenwissens und seiner professionellen Moderation von üblichen Amateurvideos auf YouTube abheben und somit überdurchschnittlich viele Abonnenten gewinnen.

      - Bei sinnvollem Inhalt werden m.E. auch lange Videos auf YouTube geschaut, die längeren Videos richten sich natürlich eher an Erwachsene und weniger an Jugendliche (die die Masse der kurzen Videos auf YT schauen)

      P.S. Den neu geschnittenen QuickTime-Film habe ich mir bereits angeschaut .

      Über das Thema Apple Keynote bin ich wohl im letzten Jahr irgendwann auf YT zufällig auf Jörns Kanal gekommen und habe seitdem jedes YT video angeschaut.

      Kommentar

      • cordcam
        Erfahrener Benutzer
        • 13.04.2010
        • 3061

        #33
        Mir ist es lieber, Jörn finanziert das Ganze mit meinen Geld, statt mit meinen Daten.

        Kommentar

        • Jörn
          Administrator
          • 05.01.2008
          • 10240

          #34
          Hallo Holger, willkommen im Club!

          Ich finde Deine Argumente durchaus überzeugend.

          Manches davon ist spekulativ, vor allem die These, dass die Einnahmen groß genug wären, um die Kosten zu decken. Deine These basiert darauf, dass zwar die Einnahmen pro Zuschauer durch Werbung gering wären, dass aber die Zahl der Zuschauer so stark ansteigen würde, dass es auf's Gleiche rauskommt.

          Ein Freund von mir rät zu folgendem Gedankenexperiment, um solche spekulativen Thesen zu entscheiden: Betrachte es als Wette. Wie viel Geld würdest Du darauf verwetten?

          Nehmen wir an, Du müsstest hunderttausend Euro von Deinem Konto abheben und zwangsweise entweder in ein kostenloses oder in ein kostenpflichtiges Modell investieren. Wie würdest Du Dich dann entscheiden? Würdest Du diese hunderttausend Euro in einen kostenlosen YouTube-Kanal stecken? Würdest Du diese Wette annehmen, oder wäre Dir das zu riskant?

          Würdest Du einem Freund, der hunderttausend Euro in einen kostenlosen YouTube-Kanal investiert, sagen: "Das ist sehr klug!" -- oder würdest Du ihm sagen: "Bist Du womöglich bescheuert?"

          Zum Vergleich: Unser Regiepult kostet mit Zubehör ca. 50.000 Euro, dazu die vier Kameras mit Zubehör für ebenfalls knapp 50.000 Euro. Und Du wärest vermutlich überrascht, wie viele weitere Geräte man zusätzlich braucht, damit am Ende alles läuft (beispielsweise Ton).

          Wenn ich lediglich ein MacBook und eine DSL-Kamera bräuchte, die ich sowieso besäße, dann würde ich die Wette sofort eingehen. Denn dann wäre jeder Euro von Youtube automatisch ein Gewinn. Aus diesem Grund werden die meisten YouTube-Kanäle mit vergleichsweise kleiner Ausrüstung produziert.

          Ich weiß nicht, ob ich angesichts der tatsächlichen Kosten diese Wette eingehen würde.

          --------

          Der typische Youtuber ist in folgender Situation: Die Encoding-Technik stammt von Google. Die Server-Technik stammt von Google. Google bezahlt der Traffic. Google programmiert den Player, die Webseite, die Kanäle. Google schafft die Werbekunden ran.

          Und deswegen landet auch der Profit bei Google.

          Zu der oben skizzierten Wette kommt also noch eine weitere Wette hinzu: Wird Google so bescheuert sein, mir seinen ehrlich verdienten Profit zu überlassen, obwohl ich nichts anderes tue, als irgendein völlig unbedeutendes Video hochzuladen, auf das die Welt gut verzichten könnte? Wie wahrscheinlich ist das?

          Oder ist es wahrscheinlicher, dass ich am Ende genau jenen Profit bekomme, der meinem geringen Anteil an der gesamten Leistungskette entspricht?
          Zuletzt geändert von Jörn; 28.01.2017, 20:07.

          Kommentar

          • Sotto
            Erfahrener Benutzer
            • 26.06.2010
            • 541

            #35
            Jörn muss betriebswirtschaftlich denken, er muss ja von Mac-TV mehr oder weniger leben (falls ich mich nicht irre). Er hat nicht die Zeit und sehr wahrscheinlich auch nicht das Geld, um sich in Ruhe einen Youtube-Kanal aufzubauen, um von den Werbeeinnahmen, Abonnenten und Klicks leben zu können. "Große Youtuber" verdienen relativ gut, weil sie anfangs ein anderes Standbein hatten, sie waren nicht abhängig von Google/Youtube, haben es nebenbei gemacht. Zu berücksichtigen ist ferner, dass Mac-TV bei Youtube gar nicht so groß werden würde, weil es zu 99% -lastig & deutschsprachig ist. Auch würden gar nicht so viele Werbungen auf dem Kanal geschaltet werden können genau aus den o.g. Beschränkungen von mac-tv. Aktuelles Modell ist die einzige Möglichkeit für Jörn...

            Eine iJustine oder UnboxTherapy sind seit Jahren dabei und haben dank bestimmter Ereignisse (iJustine dank At&T Rechnungsbuch, UT dank Bendgate) gar eigene Sponsoren

            Hat Google 2016 nicht angekündigt noch alles komplizierter und nicht so lukrativ für Youtuber zu machen?
            MacBook Pro 15“ Late 2016 | iPad Pro 10,5“ | iPhone X | Apple Watch Series 3 LTE | Apple TV 4K

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            • Jörn
              Administrator
              • 05.01.2008
              • 10240

              #36
              Tatsächlich habe ich seit dem Jahr 2000 unablässig Geld in Mac-TV gesteckt (und ungezählte Arbeitsstunden). Ich weiß nicht, ob es sich irgendwann mal lohnen wird, aber derzeit ist das sicher nicht der Fall. Das ganze Team arbeitet kostenlos, abgesehen von einer kleinen Pauschale für die Fahrtkosten.

              Ohne ein anderes Standbein hätte ich die jahrelange Durststrecke nicht durchgehalten, die nötig war, bis die Abonnentenzahl wenigstens ausreichte, um den Streaming-Traffic zu bezahlen.

              Als wir mit dem Live-Streaming anfingen, kostete eine entsprechende Datenleitung bei der Telekom happige 10.000 DM pro Monat -- und Traffic wurde extra abgerechnet. Da wir Jahre gebraucht haben, bis unser Publikum etwas größer wurde, kann man sich ausrechnen, wie viel das gekostet hat, ohne dass wir Einnahmen hatten.

              Ich weiß also sehr gut, was es bedeutet, sich mit großer Geduld ein langsam wachsendes Publikum zu erspielen. Es war ein idealistisches Projekt; es ging nicht ums Geldverdienen. Damals hatte die Mac-Szene viel mit Idealismus zu tun. Die meisten unserer Zuschauer haben auch nicht darauf geachtet, ob's das Geld wirklich wert war, sondern wir haben zusammengehalten gegen die böse Welt der Borgs. Das war die Motivation. Wir haben uns gegenseitig die Seelen gewärmt.

              Mac-TV hat zwei Anläufe gebraucht, um kostenpflichtige Inhalte schmackhaft zu machen. Wir waren erst gratis, dann kostenpflichtig, dann wieder gratis, dann wieder kostenpflichtig. Das war alles andere als einfach. Ich kann mich an die Empörung erinnern, die über uns hereinbrach, als wir 5 Cent (10 Pfennige) für den Download einer lustigen Sendung haben wollten.

              Damals kostete 1 GB Traffic etwa 100 DM (50 Euro). Heute sind es 0,08 Euro. Bei YouTube sogar gratis.

              Für mich ist Mac-TV, und die Tatsache, dass wir ein feines Publikum haben, wie ein Wunder. Allein mit YouTube wäre das nicht möglich gewesen. Auf unser tolles Live-Studio bin ich sehr stolz. Und es wird noch besser werden.
              Zuletzt geändert von Jörn; 28.01.2017, 22:20.

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              • Matthias
                Benutzer
                • 01.11.2016
                • 90

                #37
                Zitat von Jörn Beitrag anzeigen
                Auf unser tolles Live-Studio bin ich sehr stolz. Und es wird noch besser werden.
                Na dann bin ich mal gespannt.

                Danke auch für die ausführliche Erklärung, Jörn.
                Darf ich fragen, was genau dein anderes Standbein ist?
                Damit musst du dann ja wohl schon einiges verdienen, wenn du jetzt erwähnt hast, wie teuer das Studio war oder wie viel früher das Streaming gekostet hat.
                MacBook Pro 13“ Early 2015 | iPad Pro 12,9“ | iPhone 12 Pro | Apple Watch Series 4 | Apple TV 4K | HomePods

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                • Jörn
                  Administrator
                  • 05.01.2008
                  • 10240

                  #38
                  Bevor ich mit Mac-TV angefangen habe, habe ich zwei kleine Unternehmungen gestartet, einmal rund um Veranstaltungen, und etwas später zusammen mit meinem Bruder rund um Web-Programmierung. Daraus sind dann wiederum verwandte Dinge entstanden, und eines ergab das andere.

                  Da es nicht auf einen kurzen Nenner zu bringen ist, bezeichne ich mich kurzerhand als "freier Beobachter zur Erfassung der allgemeinen Lage". So steht es auch in meiner Steuererklärung.

                  Gerd ist ja ein sehr guter und begehrter Web-Programmierer, und die Kunden rennen ihm wahrscheinlich die Bude ein. Stefan (Bildregie) macht irgendwelchen Schwindel für die Auto-Industrie und Maik (Bildregie) managt Fahrzeuge für die Bundeswehr (oder so ähnlich).

                  Die Einnahmen aus den Abos und Tickets sind für Mac-TV sehr wichtig, denn die Kosten sind beträchtlich. Gerade seit dem neuen HD-Studio ist alles sehr viel teurer geworden, da es keine Consumer-Technik mehr ist.

                  Kommentar

                  • Matthias
                    Benutzer
                    • 01.11.2016
                    • 90

                    #39
                    Zitat von Jörn Beitrag anzeigen
                    Da es nicht auf einen kurzen Nenner zu bringen ist, bezeichne ich mich kurzerhand als "freier Beobachter zur Erfassung der allgemeinen Lage".
                    Sehr gut, das gefällt mir. Muss ich mir merken.
                    Könnte man wahrscheinlich auf fast alle Berufe zutreffend machen.
                    MacBook Pro 13“ Early 2015 | iPad Pro 12,9“ | iPhone 12 Pro | Apple Watch Series 4 | Apple TV 4K | HomePods

                    Kommentar

                    • Holger!
                      Neuer Benutzer
                      • 22.01.2017
                      • 15

                      #40
                      Vielen Dank, Jörn, für die ausführliche Antwort und den Willkommensgruß!

                      Somit haben wir auch einen kurzen Lebenslauf erhalten...

                      Stark vereinfacht: Bei YT wärst Du mehr oder weniger angestellter Moderator mit wenig Entscheidungsfreiheit und geringer Gewinnbeteiligung. Du bist/bleibst aber lieber Einzelunternehmer, der die ganze Wertschöpfungkette selbst im Griff hat. Damit auch alle Kosten und den Gewinn bzw. Verlust, richtiger Einzelunternehmer eben. Zumal Du die technischen Kenntnisse und das Equipment bereits selbst besitzt im Gegensatz zu den hauptberuflichen Youtubern. Und das vermutlich schon bevor es YT gab.

                      Du hattest irgendwo auch Facebook als Option erwähnt. Darf ich fragen, was bei Facebook anders wäre als bei YT? Erhoffst Du Dir höhere Beteiligung an den Werbeeinnahmen? Bei Facebook livestreaming fällt mir bislang nur auf, dass die Auflösung um Welten schlechter ist als bei YT.

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                      • Walter Plinge
                        Erfahrener Benutzer
                        • 05.01.2008
                        • 805

                        #41
                        Zitat von Jörn Beitrag anzeigen
                        Da es nicht auf einen kurzen Nenner zu bringen ist, bezeichne ich mich kurzerhand als "freier Beobachter zur Erfassung der allgemeinen Lage". So steht es auch in meiner Steuererklärung.
                        Tatsächlich? Bei meinem Finanzamt hätte ich da vermutlich zweimal im Jahr 'ne Steuerprüfung wegen des Verdachts auf Geldwäsche (nur leicht übertrieben). Schön, dass es auch Finanzbeamte mit Humor gibt.

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                        • Jörn
                          Administrator
                          • 05.01.2008
                          • 10240

                          #42
                          Wir hatten in den letzten 12 Jahren jedes Jahr eine Betriebsprüfung.

                          Kommentar

                          • Walter Plinge
                            Erfahrener Benutzer
                            • 05.01.2008
                            • 805

                            #43
                            Ah, OK - dann also doch keine Finanzbeamten mit Humor. Schade eigentlich.

                            Kommentar

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