Corona-Endlosthread

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  • mkummer
    Erfahrener Benutzer
    • 05.01.2008
    • 2299

    Für mich war die Zeit mehr als die Hälfte meines Lebens. Marian hat in der Sendung BTX erwähnt - das war auch mein erster Einstieg in diese Welt und ein Modem mit 1200 Baud an der Steckdose der Post (Telefon). Wenn ich mich an das wochenlange Gefummel mit den Einstellungen erinnere, bis mal eine IP Verbindung mit dem neuen Internet stand - das musste man damals über das LRZ (Leipnitz-Rechen-Zentrum) machen zu horrenden Preisen. Drum hat sich damals ein Verein gebildet - Muc e.V. - der dort Rechenzeiten gemietet hat und für 60 oder 65 DM an die Mitglieder weitergegeben hat für einen „unbegrenzten“ Zugang zum INet. Dazu kamen aber noch die monatlichen Gebühren für Telefon. Von einer Flatrate war man da noch meilenweit entfernt - auch beim Telefonieren, wie Jörn geschrieben hat. Mir ist immer noch das Gezische und Gepfeife beim Verbindungsaufbau des Modems über den Akustikkoppler in den Ohren.

    Heute konferieren wir ohne Zusatzkosten per Skype oder Facetime mit der ganzen Welt, können Homeoffice oder Unterricht über diese Kanäle machen und vieles mehr. Wenn ich mir das vor 35 Jahren versucht hätte vorzustellen - ich hätte es selber nicht geglaubt.

    Für mich als alleine Lebender sind die Kontaktsperren nicht wirklich problematisch. Nur meine derzeit komplett ausfallenden Proben und Konzerte fehlen mir sehr - nicht nur wegen der fehlenden Kontakte, sondern leider auch finanziell.
    Mac Studio Max - iPhone 13 Pro MAX - iPad Pro 12,9 3. Gen. WIFI - Apple Watch Series 6 LTE

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    • QWallyTy
      Erfahrener Benutzer
      • 05.01.2008
      • 18069

      Ich kann da Jörn auch nur zustimmen - noch viel schlimmer ich sitze immer noch auf dem Land mit magerem Netz und keiner Pizza nachts um 3

      Ich finde Corona aber auch eine gute wenn auch drastische Gelegenheit mal ein wenig zu entschleunigen (OK bei mir als zur Zeit Arbeitslosem nicht wirklich nötig aber genug Menschen aus meinem Freundes und Bekanntenkreis tut das sicher mal gut auch wen sie davon selbst noch nicht so überzeugt sind).

      Und wer hätte es für möglich gehalten es gibt auch ein Leben ohne Shopping Mals, Spass Schwimmbäder und Co.

      Und auch beim Tehma Digitalisierung könte uns Corona helfen da man jetzt deutlicher sieht was geht und was nicht. Ich bin leider zu pessimistisch um zu glauben das es nach der Kriese besser wird (sowohl sozial als auch digital) aber es ist ein schöner Traum.
      QWallyTy
      Mac mini 2018 / iPhone 11 / iPad Air 4 / AW 6 LTE Nike / diverse Sonüsse

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      • Jörn
        Administrator
        • 05.01.2008
        • 10239

        Guter Punkt mit dem Netzausbau. In vielen Regionen in Deutschland ist das bereits gut gelöst, aber es gibt noch viel zu viele Regionen, die nicht gut versorgt sind. Speziell der Upstream wird meist zu gering bemessen.

        Ein weiterer Punkt, ohne jetzt ein riesiges Fass aufmachen zu wollen: Wir sollten mal nachrechnen, ob unsere Team-Arbeit, unser Home-Office und unsere Kommunikation am Ende in den Händen ist von nur drei Firmen im Silicon Valley. Der Punkt ist, dass das, was früher "ein lustiges Feature war", längst mutiert ist zu einer "essentiellen Infrastruktur", ohne die nichts mehr geht. Damit meine ich WhatsApp, Facebook/Messenger/Gruppen, Slack, iMessage, Skype.

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        • Jörn
          Administrator
          • 05.01.2008
          • 10239

          Zitat von mkummer Beitrag anzeigen
          Nur meine derzeit komplett ausfallenden Proben und Konzerte fehlen mir sehr - nicht nur wegen der fehlenden Kontakte, sondern leider auch finanziell.
          Eigentlich müsstest Du doch die staatlichen Zuschüsse in Anspruch nehmen können. Klar, sowas macht man nicht gerne. Aber schließlich war es der Staat, der Deine Konzerte abgesagt hat, also ist es nur fair, wenn man einen Ausgleich bekommt.

          Es wird derzeit von den Politikern immer wieder gesagt, dass das Geld für Freischaffende und Künstler unbürokratisch ausgezahlt wird, also ohne eine komplizierte Prüfung. Was soll man auch prüfen — die Veranstaltungen sind ja alle abgesagt.

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          • mkummer
            Erfahrener Benutzer
            • 05.01.2008
            • 2299

            Ich beobachte das, wie sich die Förderung so kleiner Künstler und Freiberufler wie mich tatsächlich abspielt. Hemmungen , selbige in Anspruch zu nehmen, habe ich nicht. Ich fürchte nur, da ich steuerlich „Dienstleistender“ und nicht „Künstler“ bin (das hatte zu tun mit meiner Nichtteilnahme an der Künstlerkasse), bin ich bestimmt einmal mehr ein Fall, wo wieder mal gar nichts zutrifft und nichts geht. Man wird sehen. Momentan geht es ja noch.
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            • mkummer
              Erfahrener Benutzer
              • 05.01.2008
              • 2299

              Gerade auf BR24 gelesen: im März haben die Klopapierkäufe in D um 700% (!) zugenommen. Also irgendwann müsste doch jeder seine Mindestausstattung von 500 Rollen pro Person im Haushalt eingebracht haben. Bei Verbrauch einer Rolle am Tag kommt man so wenigsten über knapp 2 Jahre. Das ist ja wirklich das mindeste, oder? Vielleicht denken da auch manche an die Zeit nach der Corona-Krise: man könnte ja dann einen Stand aufmachen und sich so finanzieren.
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              • Se.Her
                Benutzer
                • 26.02.2020
                • 98

                Meine Frau hat gestern für unsere Familie aus unserem Lieblings-Biosupermarkt tatsächlich Klopapier und Küchenrolle mit nach Hause gebracht, aber Mehl zu bekommen ist noch immer nicht möglich. Ich habe dann im Supermarkt in der Nähe noch mal geschaut, das Regal war leer. Ich fragte eine Mitarbeiterin, ob das Mehl nicht geliefert wird, oder ob die Menschen immer noch bescheuert sein. Es ist Letzteres.
                Und dann senkte sie die Stimme und fragte, ob ich denn eins oder zwei Päckchen bräuchte. Sie haben hinten einen kleinen Vorrat für Leute, die nichts mehr haben und wirklich mal etwas brauchen.

                Das war echt fair.

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                • mkummer
                  Erfahrener Benutzer
                  • 05.01.2008
                  • 2299

                  Ich verstehe seit längerem nicht, warum man in Zeiten der meist selbstverschuldeten Verknappung nicht die entsprechenden Waren im Verkauf „rationiert“. Seit in meinem Laden der Verkauf von Klopapier auf 1 Packung pro Kunde limitiert ist, gibt es auch wieder genug für alle mit normalem Konsumverhalten. Wenn sich Solidarität nicht selbstverständlich einstellt, muss leider reglementiert und durchgesetzt werden.
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                  • Jörn
                    Administrator
                    • 05.01.2008
                    • 10239

                    Im Penny-Markt in meiner Straße wurden manche Artikel ebenfalls limitiert. 1x Klopapier, 2x Seife, 3x Nudeln/Reis.

                    Seit das Toilettenpapier "knapp" ist, habe ich eine Rolle auf die Briefkästen in meinem Wohnhaus (5 Stockwerke) gelegt. Einmal musste ich sogar "nachliefern", weil anscheinend jemand diese Rolle tatsächlich gebraucht hat.

                    Die heutige Pressekonferenz von Verkehrsminister Scheuer vermittelt den Eindruck, als müssten umfangreiche Not-Verordnungen erlassen werden, um den Warenverkehr zu organisieren: Wegfall von Sonntagsfahrverbot für LKWs, Wegfall von Pausenregelungen, Wegfall von bestimmten Qualifikationen für neue Fahrer. Ich hab's nur mit einem Ohr verfolgt, und vermutlich stimmt meine Darstellung nur ungefähr.

                    Ich verstehe das nicht. Die Nachfrage ist doch nicht wirklich gestiegen, sondern nur "scheinbar". So wie sie entstand, so wird sie bald wieder zusammenbrechen.

                    Die großen Ladenketten haben längst verkündet, dass sie weder die Öffnungszeiten verlängern, noch die Sonntagsarbeit einführen werden. Stattdessen sollen sich die Leute beruhigen. Das werden die Leute auch tun.

                    So wie es aussieht, werden wir noch eine Weile mit dem Virus leben müssen.

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                    • Jörn
                      Administrator
                      • 05.01.2008
                      • 10239

                      Übrigens, wenn ich so drüber nachdenke: Ein großer Teil meiner Gelassenheit stammt vermutlich daher, dass einem mit iPhone und Kreditkarte heutzutage eigentlich in einer Großstadt nichts mehr passieren kann (abgesehen von Unglücken).

                      Es ist alles ziemlich egal geworden. Nicht nur gibt es für alles eine Lösung, sondern es gibt mehr Lösungen als man überhaupt zur Kenntnis nehmen kann.

                      Ich kann jederzeit alle Informationen erhalten, jederzeit jedermann anrufen, jederzeit alles bestellen, jederzeit von A nach B kommen, jederzeit etwas bezahlen.

                      So what?

                      Ich mache mir eher Sorgen um die vielen, vielen Milliarden Euro/Dollar, die wir derzeit aufwenden müssen. Wenn ich das umrechne auf den einzelnen Steuerzahler... ach Du Scheiße.

                      Und wer weiß, wie lange das noch so geht. Wer weiß, ob nicht die nächste Katastrophe bereits auf uns wartet. Was dann?

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                      • woreich
                        Erfahrener Benutzer
                        • 05.01.2008
                        • 1054

                        Aktuell hier Klopapierschwemme. Hefe ist aus.
                        Die Ladenkassen werden mittlerweile mit improvisierten Plexiglasfronten, bzw. -häuschen verbarrikardiert. Zusätzlich läuft überall ein Trupp Security herum und sucht intensiv nach asozialen Nichtabstandshaltern. Beim Aldi konnten wir mangels weiterer Kundschaft mit der netten Kassiererin ein längeres Gespräch führen, nachdem sie uns wie gewohnt im Millisekundentakt die gescannten Artikel zugeworfen hat.
                        Versuche jetzt eine eigene Hefezucht. Das Recycling von Toilettenpapier habe ich wieder aufgegeben.
                        In diversen Youtube-Kanälen wird zunehmend mit Experten gehandelt, die das alles gar nicht verstehen können. Der Dreikampf der Virologen tritt ins Endstadium ein. Ich verfolge wieder mehr Kochsendungen.
                        Stay angepasst!

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                        • Se.Her
                          Benutzer
                          • 26.02.2020
                          • 98

                          Gerade im Radio gehört: Weil es so wenig Klopapier gibt, vermehren sich Probleme in der Kanalisation. Die Leute nehmen als Ersatz Zeitungspapier, Küchenrolle oder feuchtes Papier, was sich alles nicht oder nicht gut im Wasser auflöst und große Matschklumpen erzeugt.

                          Ich habe jetzt auch in unserem Wohnhaus ein Rolle Klopapier auf das untere Fensterbrett im Treppenhaus gelegt. Da bin ich mal gespannt, ob das bei uns tatsächlich auch gebraucht wird.

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                          • mkummer
                            Erfahrener Benutzer
                            • 05.01.2008
                            • 2299

                            Anknüpfend an Jörns letzten Beitrag - was ist, wenn die nächste Katastrophe kommt? Sie kommt bestimmt - die Frage ist nicht ob, sondern wann. Nachdem zB multiresistente Keime mehr und mehr um sich greifen und die Pharma-Industrie aus Kostengründen nicht in neue Antibiotika investiert, werden da noch ganz andere Horrorszenarien denkbar. Irgendwie beschleicht einen das Gefühl, dass die Natur gegen ihre Zerstörung durch eine hochentwickelte Spezies eine Art Notschalter eingebaut hat, die hoffnungslose Überbevölkerung, Ressourcenraubbau und Verschmutzung des Lebensraumes wirkungsvoll zurückfährt.
                            Mac Studio Max - iPhone 13 Pro MAX - iPad Pro 12,9 3. Gen. WIFI - Apple Watch Series 6 LTE

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                            • Se.Her
                              Benutzer
                              • 26.02.2020
                              • 98

                              Ja, diese flächendeckende (leider kaum nützliche) Nutzung von Desinfektionsmittel fördert gerade massiv die Entwicklung multiresistenter Keime. Ich finde es sowieso problematisch, dass Desinfektionsmittel inzwischen so viel im privaten Bereich genutzt werden.

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                              • Scrumblehead
                                Erfahrener Benutzer
                                • 05.01.2008
                                • 125

                                Nach dem Klopapier Boom muss es ja irgendwann die große Klopapier Flaute geben. Denn die Leute verbrauchen ja nicht mehr als sonst. Wenn also jetzt 700% mehr verkauft wurde ist das ja nur eine Verschiebung der Umsätze. Klopapieraktien sind also vermutlich nicht die beste langfristige Anlage.
                                Es wird viel zu wenig Bums gefallerat.

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