Ballmer geht!

[Freigeist]

@486er
Kann ich nachvollziehen, ich bin auch froh, dass es Microsoft und Android für den Massenmarkt gibt. So bleibt für Apple der Anreiz bestehen, nach besserem zu streben.

Aber in diesem Thread ist das Bashing nun wirklich angebracht und so berechtigt, dass fraglich ist, ob es sich um bashing handelt oder viel eher um Fakten.

[JavaEngel]

Eindeutig Fakten

[Pablo Nop]

Es ist ja nicht so, dass es für den Mac keine Presse gäbe. Es gibt die Presse. Und diese Presse richtet sich genauso an den Interessen der Leser aus, wie es im PC-Markt der Fall ist. Bestünde das Interesse der Mac-Anwender darin, die Scheiß-Kiste zum Laufen zu bringen, dann wären die Mac-Zeitschriften voll mit Tipps dazu.

Auch beim Mac gibt es in der Presse gelegentlich solche Voodoo-Artikel. Beim Mac ist nur das Publikum derzeit kleiner und scheinbar weniger empfänglich für das Bildzeitungsniveau der oben angebildeten Zeitschrift. Windows hat zwar Probleme, aber andere, als diese Erste-Hilfe Artikel oben suggerieren. Es gibt auch ausgewogene Zeitschriften wie die c't.

Ich bleibe also dabei: wenn der Mac riesige Marktanteile hätte, gabe es auch Mac-Zeitschriften mit den oben erfundenen Schlagzeilen. Es liegt nicht an Windows alleine.

Niemand hat Steve Ballmer daran gehindert, ein funktionierendes, wartungsfreies, überschaubares und anwenderfreundliches Betriebssystem zu entwickeln. Leider war ihm das völlig wurst.

Microsoft hat wegen des Corporate-Marktes halt der heilige Kuh der Kompatibilität zu huldigen. Und wie man bei den Ribbons im Office gesehen hat, wünschen Ihnen auch die User gleich die Pest an den Hals, wenn Buttons der Usability wegen mal umgeordnet werden...

[JavaEngel]

Das kommt davon wenn man es jedem Recht machen möchte. Eine Firma muss doch wissen welche Richtung sie einschlägt. Ok. Microsoft will eine Corporate Firma sein. Dann sollen sie. Privatanleger wollen etwas anderes als diesen Mist den sie verzapfen. Dann müssen sie sich nicht wundern wenn Windows aus den Privathaushalten verschwindet. Das ist ganz klar Ballmer zuzurechnen.

Zu den Zeitschriften. Es ist für den Privatanwender einfach nicht nötig über solche Dinge nachzudenken. Niemand würde sich über solch einen Schwachsinn Gedanken machen. Ganz im Gegenteil: Ich behaupte das solche Zeitschriften ohne Windows gar nicht existieren würden. Versuche werden immer mal wieder gestartet auf diese Schiene aufzuspringen um Geld zu verdienen. Vergeblich.

Gäbe es Microsoft nicht, dann würden diese dämlichen Zeitschriften wahrscheinlich nicht existieren. Wie bekomme ich Fehlermeldungen ausgeblendet. Welcher Anwender eines Macs würde sich diese Frage stellen? Wie repariere ich? Mein Gott. Das System soll stabil sein. Dann brauche ich auch nix reparieren.

Bin gespannt wie sie das aus den armen geplagten Anwenderköpfen ihrer User je wieder rausbekommen

[Thomas78]

Sendung erst, wenn er tatsächlich geht

[applelizer]

Bin gespannt wie sie das aus den armen geplagten Anwenderköpfen ihrer User je wieder rausbekommen

Da würde vielen Windows-Anwendern aber auch ein Hobby fehlen...

[Tensai]

... dann haben sich doch noch Android! Da können sie wunderbar ihrem Hobby nachgehen.

[applelizer]

http://9gag.com/gag/ajrDgXg?ref=fbp

[daikoma]

Symptomatisch für das heutige Microsoft ist, dass das Monopol von Windows natürlich nicht durch den Mac, sondern durch iOS sowie Android, dem neuen Windows, gebrochen wurde. Das hat Ballmer zu spät gesehen und deshalb ist es jetzt trotz ansonsten recht guter Unternehmenszahlen eben Schluss.

Eine andere Entwicklung erstaunt mich in letzter Zeit aber immer mehr: Das MS Office-Monopol kann sich scheinbar nicht mehr halten. Waren es früher bei Textdateien RTFs, an denen man die Mac-User erkannt hat, hat in meinem beruflichen und privaten Umfeld Open Office/Libre Office scheinbar MS Office überholt.

Nicht nur, dass mein ganzer Verlag, trotz aller möglichen Probleme, ohne mit der Wimper zu zucken auf Open Office umgestiegen ist. Ich bekomme auch von anderen Kunden und auch meinen Freunden/Bekannten mittlerweile eher mehr .odt-Dateien als .docs - und dabei ist nicht mal klar, welche Programme die .docs erzeugt haben.

Diese Entwicklung vollzog sich eigentlich im letzten Jahr, und ich bin, was das angeht, ein bisschen sprachlos, dass Firmen und Freiberufler da so unbekümmert ran gehen. Schließlich habe "sogar ich" mir zuletzt die MS Office-Suite zur Sicherheit noch "ein letztes Mal" gekauft. Ich denke, auch das Office-Monopol ist längst gefallen.

[Tensai]

Ich benutzte seit Jahren geschäftlich und privat nur noch die iWork-Apps.

[daikoma]

Dass Mac-User in der Regel - vielleicht aus Pages erzeugte - RTFs und PDFs verschicken, war ja schon sehr lange so. Aber dass Windows-User keine Angst mehr haben, andere Formate zu nutzen und zumindest in meinem weiteren Umfeld scheinbar in Scharen MS Office verlassen (meint: von einer alten MS Office-Version auf eine aktuelle Open Office-Version zu wechseln) finde ich erstaunlich.

Vermutlich haben einige Leute schon vorher den Schritt vollzogen, aber bis vor kurzem hätten sie die Datei zumindest noch als .doc verschickt. Selbst das ist jetzt vorbei.

[Ruegge]

Ich nutze privat schon seit StarOffice 1, dem Vorläufer von OpenOffice, nur OpenOffice und speichere immer im doc Format weil das alle verstehen.
Nur für ausgesuchte Excel Füchse macht es noch Sinn MS Office zu kaufen. Privat würde ich mir das nie antun, totaler Overkill.

[Ruegge]

Ballmers Liste von Nicht-Erfolgen ist bestimmt länger als die der Erfolge.
Zu oft und lange hat er Entwicklungen verschlafen und erst mit Windows 8 überraschend mit einer eigenen GUI Lösung nach vorne geprescht - leider zu spät.

"Zu spät" scheint eine der Ballmer Eigenschaften zu sein. Siehe auch die Entwicklung des Internet Explorers. Die Version 6 hat jahrelang die Entwicklung des Internets "blockiert". (war Ballmer da schon am Ruder?)

Peinlich auch seine öffentlich gut einsehbaren Fehleinschätzungen von neuen Entwicklungen und Produkten der Konkurrenz, zB das iPhone "$500 für ein Telefon ohne Tastatur?": http://www.youtube.com/watch?v=eywi0h_Y5_U

Oder über Android: http://www.youtube.com/watch?v=MTX1e-pMN6E

Solche Fehleinschätzungen gibt es viele, alle gut dokumentiert auf Youtube.

Dazu muss man ehrlicherweise sagen, Windows Phone ist ganz gut gelungen nur nicht erfolgreich. Sie sind einfach zu spät damit dran, haben sich zu lange an Ihrem alten Windows mobile System festgehalten, eine klare Fehlentscheidung von Ballmer.

Insgesamt dokumentiert Ballmer immer wieder seine nach hinten gerichtete Denkweise, nach dem Motto "Schaut Euch doch an was wir haben, es ist gut".

Richtig erfrischend ist dagegen zu sehen wie man bei Apple nach vorne denkt, das sollte nur viel öfter zur Sprache kommen: Steve Jobs:Android versus the iPhone

ok das ist Steve Jobs der da spricht, hoffentlich ist dieser Spirit auch nun bei seinen Mitarbeitern. Viel über Produktentwicklung sagt Woz auch in einem Film der aus traurigem Anlass entstand. Über Ballmer wird es wohl kaum solche Aussagen geben.

[lukemac]

Es ist gut, dass Ballmer geht. Vielleicht bekommt Microsoft es hin einen vernünftigen CEO an die Spitze zu setzen, der frischen Wind in das Unternehmen bringt.

Jedoch: diese Diskussionen darum, Ballmer und Microsoft hätten die PC Industrie zerstört, finde ich mittlerweile mehr als übertrieben und viel zu emotionsgeladen...

Apple handelt nicht anders als Microsoft - es geht ihnen nur darum, alle von ihrem Ökosystem zu überzeugen und alle kräftig einzahlen zu lassen...

[Jörn]

Das überrascht mich. Microsofts Strategie war doch in den prägenden Jahren, die Märkte auszuhebeln und Monopole zu errichten. Sie haben früher als andere erkannt, dass Software-Märkte in diese Richtung manipuliert werden können. Das war das Konzept von Microsoft.

Ist es nicht merkwürdig, dass es kaum Wettbewerb gab bei den wichtigsten Produkten einer modernen Industrie? Da macht eine Firma jedes Quartal märchenhafte Gewinne mit Windows und Office, und keine andere Firma greift an. Das wäre ungefähr so, als wäre bis heute nur ein einziges Unternehmen auf die Idee gekommen, Autos oder Fernseher zu produzieren. Da ist eindeutig was faul.

Der PC-Markt als ein "Ort des Wettbewerbs" existiert nicht, jedenfalls nicht was die Software angeht. Irgendwer muss diesen Markt offenbar zerstört haben.

Wie ein gesunder Markt aussieht, kann man am Smartphone-Markt sehen. Die Läden sind voll von unterschiedlichen Produkten, die alle ähnlich sind und um den gleichen Kunden ringen. Es herrscht eine gewisse Vielfalt. Stellt Euch vor, es gäbe überall nur iPhones, iPhones, iPhones. Wäre das nicht verdächtig? Genau das ist im PC-Markt passiert.