Vegetarier vor! Was benutzt Ihr als Fleisch-Ersatz?

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  • Jörn
    Administrator
    • 05.01.2008
    • 10243

    #16
    Daniel, gab es auf Deiner Reise bestimmte Infos (Bücher, Webseiten, Personen), die Dich besonders beeindruckt oder geleitet haben? Oder kam es "einfach so" durch die alltägliche Beschäftigung mit "dem Leben" (Zeitung lesen, Fernsehen, mit Kollegen tratschen)?

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    • martin.dati
      Erfahrener Benutzer
      • 14.06.2008
      • 297

      #17
      Ich habe die vegetarischen Produkte von Rügenwalder noch nicht probiert.
      Ich würde sie nicht konsequent ablehnen. Ich verstehe auch nicht, wieso manche Leute so ein riesen Ding aus einem bewussten Verzicht machen.

      Ich für meinen Teil kaufe einfach kein günstiges Fleisch. Das schmeckt meistens einfach besser - und dem Produzenten unterstelle ich erst einmal, dass er einen Teil des Aufpreises in die besseren Bedingungen für die Tiere investiert.
      Ich glaube, dass es dem Tierwohl mehr hilft, einfach hochwertigeres Fleisch zu kaufen.
      Meine Theorie dazu ist, dass ein Konzern, der mit sinkendem Absatz zu kämpfen hat, ehr versucht den Preis zu drücken - und zwar durch schlechte Bedingungen und geringere Qualität.
      Wenn der Preis, den Menschen bereit sind für Fleisch zu zahlen aber steigt, dann signalisiert es dem Markt doch viel ehr, dass die Leute auf qualitativ hochwertiges Fleisch stehen.

      Interessant zum Thema Rügenwalder ist auch der folgende Artikel:
      Was für eine Bilanz: Die Zwischenahner legten um 17 Prozent zu – so viel wie noch nie in der Firmengeschichte zuvor. Das hat sich auch erfolgreich auf die Personalpolitik ausgewirkt.

      Rügenwalder ist dank der vegetarischen Produkte nämlich kräftig gewachsen.

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      • desELend
        Erfahrener Benutzer
        • 05.01.2008
        • 802

        #18
        Meistens verwände ich Schnitzel, Gyros, Frikadellen, Leberkäse oder Maultaschen usw. als Fleischersatz. Vegetarier sind die besseren Beutetiere.

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        • Jörn
          Administrator
          • 05.01.2008
          • 10243

          #19
          Martin, danke für den Link über die Fa. Rügenwalder. Hab's gerade durchgelesen.

          Ich habe irgendwo aufgeschnappt, dass die Fa. Rügenwalder auf absehbare Zeit einen kompletten Umstieg auf vegane Produkte erwartet.

          Meine Theorie dazu ist, dass ein Konzern, der mit sinkendem Absatz zu kämpfen hat, ehr versucht den Preis zu drücken - und zwar durch schlechte Bedingungen und geringere Qualität.
          Das glaube ich auch. Es gab ja im TV einige Reportagen, die erklärten, wie der Preis von Fleisch zustande kommt, und welchen Einfluss solche Größen wie Platz, Futter oder Tageslicht haben. Es ist logisch, dass genau daran gespart wird, wenn es sein muss.

          Ich kaufe meistens im Penny-Markt, weil er in der Nähe ist. Das dort angebotene Fleisch ist billiger als die meisten anderen Lebensmittel. 3,99 Euro für ein ganzes (frisches) Huhn, weniger als 1 Euro für ein Schnitzel (weswegen man immer fünf oder sechs Stück in einer Packung kaufen muss). Da braucht man nicht lange zu rätseln, wie es wohl in den Ställen ausgesehen haben mag.

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          • Daniel
            Erfahrener Benutzer
            • 05.01.2008
            • 877

            #20
            Zitat von martin.dati Beitrag anzeigen
            Ich verstehe auch nicht, wieso manche Leute so ein riesen Ding aus einem bewussten Verzicht machen.
            Vielleicht weil es ein großes Ding ist. Vor allem für einen selbst. Schließlich essen wir alle jeden Tag und ohne würd's nicht gehen.


            @Jörn: Ich hatte einfach mal ausprobiert einen Monat ohne Fleisch auszukommen und das hatte erstaunlich gut funktioniert. Dann habe ich eine Zeit lang nur noch Fleisch bei Freunden oder an besonderen Feiertagen (Weihnachten etc.) gegessen und irgendwann ganz weggelassen. Ich bin mir nicht mehr sicher, wie ich überhaupt drauf gekommen bin, aber vermutlich irgendwelche Berichte im TV und dann selber drüber nachgedacht. Mich musste jedenfalls niemand überzeugen.

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            • andijegg
              Erfahrener Benutzer
              • 04.05.2010
              • 600

              #21
              Also ich ersetze Fleisch mit noch mehr Fleisch... ohne geht nicht.

              Ich Kauf mir zusammen mit einem Freund jedes Jahr hier bei uns beim Bauern eine Kuh, die wird dann ganz brav gut genährt und das Fleisch wird dann unter uns aufgeteilt.

              Auch Milch gibt es hier noch frisch direkt vom Bauern.

              Also kann ich das auch ganz gut mit meinem Gewissen vereinbaren.Meiner Kuh geht es hervorragend bis sie auf den Teller kommt.

              Aber kein Fleisch ist keine Alternative. Ich könnte nie so leben, alleine beim Sport würde mir jegliche Kraft fehlen...

              Die Ernährung geht nach hinten los. Ich versuche so gut wie es geht nach Paleo zu leben, allerdings mit Milch und eben sehr darauf zu achten wo das Fleisch herkommt, vor allem schon meinem Körper zuliebe.

              Aber wegen ethischen Gründen darauf zu verzichten ist für mich Humbug. Wichtiger wäre sich beim besorgen des Fleisches mal mehr Mühe zu geben oder eben mal mehr Geld für Lebensmittel auszugeben, anstatt nur immer auf die Böse Lebensmittelindustrie zu zeigen.

              Mein Fleisch kommt von einer glücklichen Kuh, manchmal auch vom Bullen und Wild vom Jäger meines Vertrauens.
              Milch und Eier frisch vom Bauern, wenn ich sie bei einem kleinen Schwätzchen dort abhole.
              Fisch aus der Gefriehrtruhe meines Vaters, der sehr eifrig dafür sorgt, dass diese immer gut gefüllt ist.

              Aber jeder der von Ernährung nur einen Funken Ahnung hat der wird dir sagen, dass eine Fleischfreie Ernährung nicht wirklich gut für deinen Körper ist.
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              • Daniel
                Erfahrener Benutzer
                • 05.01.2008
                • 877

                #22
                andijegg, ich weiß du sprichst vor allem über dich selber, wenn jeder so Fleisch essen würden wie du, wäre das schon ein Riesen Unterschied. Dennoch ist vieles von dem was du sagst nicht allgemeingültig. Gerade Milch kann schon per Definition nicht von glücklichen Kühen stammen. Meinem Köper und der Millionen anderer Vegetarier geht es bestens. Ich bin selbst Leistungssportler.

                Im übrigen gehört zum ethischen nicht nur das Wohl der Tiere, sondern auch Dinge wie Folge für die Umwelt. Ich lebe momentan in Neuseeland. Man denkt, das ist eine grüne Inseln, aber hier herrscht gerade eine Dürreperiode. Es regnet viel zu wenig. Es gibt Wasserrestriktionen für die Normalbürger. Doch auf den Feldern stehen riesige Sprinkleranlagen, die die Felder Tag und Nacht bewässern, damit die Tiere genügend zu essen haben. Ein Kilo Rindfleisch kostet 15.000 Liter Wasser. Das ist absurd und milliardenfach zu viel für diesen kleinen Planeten.

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                • Jörn
                  Administrator
                  • 05.01.2008
                  • 10243

                  #23
                  Danke, andijegg, für das interessante Posting.

                  Tja, ich bin nicht sicher, was richtig ist. Ich weiß auch nicht, wie viel Fleisch man tatsächlich braucht, um keinen Mangel zu haben. Es könnte ja sein, dass man tatsächlich mit einem Schnitzel im Monat hinkommt. Weiß es vielleicht jemand?

                  Es gibt einige "fleischlose" Leistungssportler. Beispielsweise mein Bruder, der beim letzten Triathlon den zweiten Platz seiner Altersgruppe erkämpft hat -- und das mit einer verletzten Wade. Er ist durch den Verzicht auf Fleisch jedenfalls nicht schlechter geworden.

                  Dass Du eine eigene Kuh kaufst, finde ich krass. Sowas habe ich noch nie gehört. Ich weiß nicht, ob das bei mir eventuell noch mehr den Impuls verstärken würde, das Tier am Leben zu lassen, weil man es ja persönlich kennt.

                  Ich fand es interessant zu lesen, dass Du viele Dinge direkt beim Erzeuger kaufst und hierfür auch bewusste Entscheidungen triffst. Das würde ich auch gerne tun. Hier in Frankfurt ist das eventuell schwieriger, aber vielleicht bin ich auch nur zu faul, um es mal herauszufinden. Dein Posting motiviert mich, Nachforschungen anzustellen.

                  Kommentar

                  • Daniel
                    Erfahrener Benutzer
                    • 05.01.2008
                    • 877

                    #24
                    In Frankfurt müsste es doch gute Bio Läden mit regionalen Produkten geben. Das gibt es sogar in meinem Heimat-Kuhdorf. :D

                    Jörn, dein Bruder müsste es doch eigentlich gut wissen wieviel "Schnitzel im Monat" man tatsächlich braucht. Was ist im Schnitzel drin, was man nicht auch über andere Lebensmittel ausreichend erhält? Ich habe jedenfalls keinen Eisen, Protein oder Vitamin B12 Mangel. (vor ca. einem Jahr Bluttest gemacht)

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                    • Jörn
                      Administrator
                      • 05.01.2008
                      • 10243

                      #25
                      Den Link zur Milch-Erzeugung (wer's verpasst hat: http://www.sagneinzumilch.de/produktion.php) finde ich sehr interessant, weil er einen Punkt berührt, der mich aktuell beschäftigt.

                      Wir Menschen scheinen einen Drang zu haben, immer weiter zu gehen. Ein Bauer, der 500 Liter Milch produziert, möchte gerne 1.000 Liter Milch produzieren. Wer 20 Häuser im Jahr verkauft, möchte 100 Häuser im Jahr verkaufen. So sind wir nunmal.

                      Können wir überhaupt jene Grenzen einhalten, die man zugunsten des Tierwohls einhalten müsste? Jedenfalls ginge es nicht freiwillig, und nicht über die Mechanismen des Marktes, sondern allenfalls über Gesetze. Und die Frage ist, ob die Bürger diese Gesetze haben wollen.

                      Da ja im Moment die alten Winnetou-Film wieder gezeigt werden, gestatte ich mir mal einen schmalzigen Vergleich: Wir kennen alle die Szenen, in denen die guten Indianer darauf achten, der Natur nur das zu entnehmen, was sie tatsächlich verbrauchen können -- während der böse, weiße Schurke die Büffel einfach zum Spaß abknallte. Die Indianer nahmen von allem immer nur ein paar Prozent. Sie schossen nicht die ganze Herde, sondern nur ein oder zwei Tiere.

                      Die Zeiten, in denen wir den Kühen einfach "unseren Teil" der Milch abgeluchst haben, sind lange vorbei. Heute sind Kühe reine Produktionsmaschinen (siehe der Link oben). Wir sind also über den Punkt hinaus, den die Indianer noch als statthaft angesehen hätten. Es geht nicht mehr um "unseren Anteil".

                      Mit über 7 Milliarden Menschen ist das vielleicht eine Haltung, die nicht mehr gut ist. Vielleicht können 7 Milliarden Menschen nicht mehr jeden Morgen eine große Schüssel Müsli mit Milch essen und mittags ein Schnitzel.

                      Ich würde gerne wissen, ob wir nicht genau so gut leben könnten, wenn wir uns auf "unseren Anteil" beschränken würden. Und was uns dann noch fehlt, könnten wir doch sicherlich irgendwie erfinden.

                      Vielleicht sind diese Gedanken auch völlig unsinnig. Ich bin noch dabei, meine Eindrücke zu sortieren.

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                      • flippidu
                        Erfahrener Benutzer
                        • 05.01.2008
                        • 138

                        #26
                        Zitat von Jörn Beitrag anzeigen
                        Vielleicht können 7 Milliarden Menschen nicht mehr jeden Morgen eine große Schüssel Müsli mit Milch essen und mittags ein Schnitzel.

                        Ich würde gerne wissen, ob wir nicht genau so gut leben könnten, wenn wir uns auf "unseren Anteil" beschränken würden. Und was uns dann noch fehlt, könnten wir doch sicherlich irgendwie erfinden.
                        Was wir Europäer essen oder nicht, ist nicht von Bedeutung. Weltweit verdoppelt sich die Bevölkerung alle 50 Jahre.
                        Die Bevölkerung Europas ist die einzige aller Kontinente der Erde, die schrumpft.

                        Fakt ist:
                        Es gibt 7 Milliarden Menschen weltweit - in 50 Jahren vermutlich 15 Milliarden. Aber in 50 Jahren wird es sogar weniger Europäer geben als heute.



                        Was wir also in Deutschland essen oder nicht, ist - total egal.
                        Ich schmeisse auch keine Plastiktüten ins Meer. Die werden zumeist von asiatischen Frachtern verklappt. Aber wir hier sollen es wieder mal richten und natürlich auch zahlen.
                        Genauso mit dem Müll: Hier wird getrennt, was das Zeug hält, aber wegen Unterauslastung der Müllverbrennungsanlagen wird oft genug alles in einem Aufwasch ins Feuer gekippt. Bei sowas werd ich zum Fatalisten.

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                        • Gerhard Uhlhorn
                          Erfahrener Benutzer
                          • 05.01.2008
                          • 369

                          #27
                          Ich empfehle ovo-lacto-vegetarische Kost, dann hat man das Fleischersatz-Problem nicht.

                          Von Soja rate ich dringend ab! Soja gibt es nicht mehr gentechnikfrei – selbst das Bio-Soja ist mit bis zu 7 Prozent Gensoja verunreinigt! Und Gentechnik im Essen ist kreuzgefährlich!

                          Sojalicitin ist übrigens in fast allen Süßigkeiten drin!

                          Beispiel:
                          Der Genmais MON810 von Monsanto wurde so verändert, dass es ein Pestizig gegen den Maiszünsling produziert. Leider übernehmen einige unserer Darmbakterien diese Gensequenzen in ihr eigenes Erbgut, und fangen selbst an ein Pestizid zu produzieren.

                          Kommentar

                          • Daniel
                            Erfahrener Benutzer
                            • 05.01.2008
                            • 877

                            #28
                            @flippidu: Aber irgendwer muss irgendwo mal anfangen, sonst werden es die anderen auch nie machen. Wenn nur ein Lebewesen weniger leiden muss, ist das schon ein Unterschied. Nicht für die Gesamtheit, aber für das einzelne Lebewesen schon. :) Und auch Asien wird sowas eines Tages nicht mehr machen. (und ich meine nicht die ganzen vegetarischen Inder) Vor gar nicht all zu langer Zeit waren wir in Europa noch um einiges dreckiger im Umgang mit unserer Umwelt. Für Umwelt- und Tierschutz brauchst es Wohlstand. Erst wenn die Leute selbst keine grundlegende Probleme mehr haben, haben sie die Zeit über sowas nachzudenken und zu handeln.

                            @Gerhard Uhlhorn: Wo hast du von der Gentechnik im Bio-Soja gelesen?

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                            • Jörn
                              Administrator
                              • 05.01.2008
                              • 10243

                              #29
                              Warum sollen per Gentechnik hergestellte Lebensmittel "kreuzgefährlich" sein?

                              Dabei wird das Erbgut verändert -- aber das wird es bei anderen Züchtungsmethoden ebenfalls, nur nicht so zielgerichtet. Brokkoli, Zucchini, Blumenkohl und viele Früchte (sogar Bananen) kommen in der Natur nicht in dieser Form vor, sondern wurden vom Menschen geschaffen, indem das Erbgut verändert wurde.

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                              • Jörn
                                Administrator
                                • 05.01.2008
                                • 10243

                                #30
                                flippidu, wir könnten ja Wegbereiter sein.

                                Sind wir aber nicht. Andere Kulturen machen uns derzeit vor, wie man mit weniger Fleisch bestens auskommen kann. Etwa Indien (aus religiösen Gründen) oder Japan (aus wirtschaftlichen Gründen). In Japan findet man Käse abscheulich -- trotzdem fehlt den Leuten nichts.

                                Dort, wo extrem viel Fleisch (vor allem Rindfleisch) gegessen wird, etwa in den USA oder bestimmten Ländern Lateinamerikas, findet man auch die zu erwartenden Krankheiten. Vor allem, wenn die Viecher mit Hormonen gefüttert werden.

                                Warum sollte man sich also nicht das Beste aus allen Kulturen abschauen, und die anderswo gemachten Fehler vermeiden?

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