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Zweiter Akt: Der Blanko-Scheck


Mittlerweile gab es das übliche Rätselraten in der Community, ob es wohl einen Stream von Apple geben würde oder nicht. Da mir langsam dämmerte, welches Interesse unser Stream vermutlich auf sich ziehen würde und welche erheblichen Aufwendungen wir zu bestreiten hätten, um dem standhalten zu können, wurden mir diese Spekulationen etwas zu ungemütlich.

Daher schrieb ich am 14. Juni 2003 an Herrn Albrecht:

„ Hallo Herr Albrecht,

ich habe noch zwei ganz wichtige Fragen:

1. Wird Apple die Keynote nun selbst _live_ per Quicktime-Stream anbieten oder nicht?
2. Wird ein anderer Online-Dienst wie z.B. MSN usw. die Keynote live streamen?

Sie würden uns nicht einen Behelfs-Stream telefonisch aus Berlin organisieren lassen und gleichzeitig selbst einen vollwertigen Stream anbieten, oder? Sie würden uns vor diesem offensichtlichen Reinfall warnen, oder?

Viele Grüße,

J. Dyck
Mac-TV“

Logischerweise hätten wir auf keinen Fall einen Stream angeboten, wenn es einen zweiten (womöglich kostenlosen) Stream gegeben hätte.

Herr Albrecht schrieb am gleichen Tag zurück:

„Hallo Herr Dyck,

natürlich würde ich Ihnen das vorher sagen, das wäre ja sonst unverschämt. Also. Auch wenn die Rumors anders lauten, ist der derzeitige Stand der Planungen so, da habe ich in Europa und USA nochmal genau nachgefragt.

...
(Gelöschter Absatz, von Apple als vertraulich gekennzeichnet. Nicht relevant.)
...

Die Keynote wird live nur nach Berlin und Tokyo übertragen, sonst nirgendwo hin und kein anderer Online-Dienst (MSN etc.) darf die Keynote streamen.

Das ist der Stand heute, 14.6.2003.

Falls sich hieran etwas ändern würde, was derzeit überhaupt nicht angedacht ist, würde ich Sie natürlich warnen.

Bis denn

Georg Albrecht“

Dies war die offizielle Bestätigung, dass wir unseren Stream nicht nur live, ohne Einschränkung und weltweit verwenden durften, sondern dass wir ihn auch noch weltexklusiv hatten.

Kurze Zeit später kam noch eine Email von Herrn Albrecht, die ich leider nicht gespeichert habe und die ich hier nur aus dem Gedächtnis (und rein anekdotisch) wiedergeben kann. Herr Albrecht informierte mich, dass er in Berlin in jenem Saal gewesen sei, in dem die Keynote gezeigt werden würde, und der Handy-Empfang sei sehr gut. Das war eine sehr nette Hilfestellung, denn tatsächlich war das der einzige noch offene Punkt. Ich habe daraus auch abgeleitet, dass Apple Deutschland unserem Tun mit einem gewissen Wohlwollen und der dazugehörigen Kooperationsbereitschaft entgegensieht. Warum auch nicht?

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Die Kapitel des Beitrags:

• Erster Akt: Die Erlaubnis

• Zweiter Akt: Der Blanko-Scheck

• Erstes Fazit  (hier geht's weiter)

• Dritter Akt: Die Rücknahme

• Vierter Akt: "Andere" Websites

• Fünfter Akt: Apple macht die Schotten dicht

• Sechster Akt: Der Anwalt eilt zur Hilfe

• Siebter Akt: Kurze Besinnung

• Achter Akt: Das Finale

• Keynote-Stream: Hinter den Kulissen von Apple Deutschland