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Updates, Updates, Updates...


Gemäß den Statuten für Switchmaster gehörte es zu meinen Aufgaben, den gebrauchten Mac in Empfang zu nehmen und für seine nächste Aufgabe vorzubereiten. Ich überprüfte das Gerät auf schadhafte Stellen, Insektenbefall und Moosbewuchs, teilte dann den verfügbaren Festplattenplatz sinnvoll auf und begab mich dann an die Installation von OS X „Jaguar“.

Bevor empörte Mails geschrieben werden, möchte ich klarstellen, dass ich noch eine Kopie in Originalverpackung besaß. Als Jaguar herauskam, musste ich es sofort kaufen, weil wir es am gleichen Tag vor der Kamera zeigen wollten. Apple Deutschland hatte zwar versprochen, mir eine Testversion zu schicken, aber leider kam sie zu spät an, sodass ich mich am Samstagmorgen brav zu Gravis begeben musste, um dort eine Lizenz zu erstehen. Bei Mac-TV verwenden wir allerdings OS X Server. Das erschien erst einige Zeit später, und ich kaufte es erneut. Folglich besitze ich drei Lizenzen von Jaguar, von denen ich nur eine tatsächlich benutze. Es war also mein gutes Recht, eine davon auf den G3 zu überspielen.

Apple hat viel Beifall dafür bekommen, wie einfach sich ein Unix installieren lässt. Nach meiner Meinung ist aber kein Beifall, sondern Kritik angebracht. Um OS X zu installieren, brauche ich viele Stunden und ein bestimmtes Geheimwissen, welches ein Switcher normalerweise nicht hat. Das liegt an den vielen Updates, die in der richtigen Reihenfolge geladen und installiert werden wollen. Von 10.2.0 bis 10.2.7 ist es ein langer Weg. Updates von 30 oder 40 MB sind nicht selten. Dazwischen sind immer wieder Neustarts fällig, und nach jedem Neustart muss man wieder die nächsten Updates anfordern. Dazu muss man erstmal wissen, dass sie überhaupt angeboten werden.

Wer keine DSL-Leitung hat, ist dabei echt angefressen. Um Jaguar zu installieren, braucht man dann locker einen ganzen Tag. Ich kann 2 Mbit/s nutzen und nebenher ein Ei braten, insofern ist es für mich nicht schlimm. Aber für Einsteiger oder Normalverbraucher ist das nicht optimal.

Wenn alles installiert ist, läuft das System mit den automatischen Updates ja ganz gut. Ich will auch nicht behaupten, dass man es viel besser machen kann. Vielleicht wäre es möglich, ein Combo-Update anzubieten, welches alles beinhaltet, was nicht auf der CD war. Dann müsste man wenigstens nicht zehnmal booten und zehnmal updaten.

Aber wenn dann endlich alles fertig ist! Der blaue Aqua-Desktop erscheint! Das Dock fährt elegant nach oben! Hach! Dieser Moment ist jedes Mal aufs Neue schön. Ein frischer, unberührter, aufgeräumter Mac steht vor einem und strahlt einem entgegen. Da bekommt doch jeder von uns glänzende Augen, oder?

Nachdem ich das System fertig eingerichtet hatte, kam die Stunde der Wahrheit: War es richtig gewesen, einen alten G3/350 noch einmal zum Leben zu erwecken? Und ausgerechnet unter OS X zu betreiben?

Ich musste zu meinem Erstaunen feststellen, wie gut das lief. Man darf keine Wunder erwarten, aber ich fand, dass es unterm Strich nichts zu meckern gab. Ich arbeite meistens mit einem G4/Dual 450 und stellte fest, dass der G3/350 eine fast ebenso schnelle GUI bietet. Ob das erfreulich oder deprimierend ist, muss ich noch herausfinden. Jedenfalls kann man mit dem G3 wunderbar arbeiten, solange man kein AltiVec benötigt.

Da stand also ein Mac vor mir, der genauso gut war wie ein neues Gerät, nur etwas langsamer; aber betreffend der anvisierten Anwendungen machte das kaum etwas aus. Mit einem guten, großzügigen 19“-Monitor und dem modernsten damals verfügbaren Betriebssystem inkl. der zugehörigen Applikationen hatte es 290 Euro gekostet. Wer käme hier auf die Idee, einen PC zu kaufen?

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Die Kapitel des Beitrags:

• Switcher-Erfahrungen (Teil 3)

• Der Umstieg

• Der neue Mac. Naja, nicht ganz neu.

• Updates, Updates, Updates...

• Vom PC zum Mac  (hier geht's weiter)

• Aller Anfang ist schwer

• Bockige Mäuse