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Die iBooks


Die iBooks gehören zu den Stars in Apples Produktpalette. Sie verkaufen sich wie warme Semmeln. Mit dem G4 eröffnen sich neue Multimedia-Anwendungen und die Preise sind günstig genug, um einen leichten Einstieg in die mobile Mac-Klasse zu ermöglichen. Für junge Käufer oder als Zweitgerät sind sie nach wie vor ziemlich ideal.

Was Apple bei den iBooks macht, ist strategisch höchst interessant und macht Lust auf die kommenden Entwicklungen. Die Preise in Apples Online-Store (nicht gerade bekannt für Schnäppchen) sind jeweils um nur ein paar Euro höher als im Online-Store von Dell. Nachtigall, ick hör’ Dir trapsen!

Allerdings variieren die Austattungsmerkmale etwas – zu Ungunsten von Apple, aber immerhin gibt man sich dort Mühe, Konfigurationen zu bieten, die der Kunde preislich aus den Prospekten in der Computer-BILD kennt.

Vergleichen wir die Topmodelle. Bei Apple kostet es 1599 Euro, bei Dell 1529,- Euro (1499,- plus Versand). Apple bietet einen Monitor mit 14 Zoll, Dell legt mit 15,4 Zoll einen drauf. Die Auflösung liegt bei 1280x800 Pixeln, es handelt sich also um ein Widescreen-Format. Das Dell-Gerät verfügt über 1,4 GHz (Pentium-M), 400 MHz Bustakt, USB 2, Firewire 400, VGA-Ausgang, integriertes WLAN mit 11 Mbit/s (per Steckkarte auf 54 Mbit/s aufrüstbar), respektable 768 MB RAM, eine Radeon 9200 mit 128 MB Videospeicher, Combo-Laufwerk, 30 GB Festplatte. Als Gratis-Zugaben bekommt man wahlweise einen Drucker, eine Kamera oder einen MP3-Player.

Apple bietet 1,2 GHz, 256 MB RAM, ebenfalls ein Combo-Lauferk, und eine größere Festplatte mit 60 GB. Als Videospeicher werden 32 MB geboten, allerdings wird für die geringere Auflösung auch etwas weniger davon benötigt (aber dennoch ist es für Spiele etwas knäpplich). Auch Apple bietet beim Topmodell serienmäßig WLAN – und zwar (wrooom!) gleich die fette Version mit 54 Mbit/s.

Natürlich steckt bei Dell mehr im Karton, keine Frage. Vor allem der viele RAM-Speicher ist wertvoll. Insgesamt scheint das Dell-Gerät den PowerBooks näher zu sein als den iBooks. Trotzdem kann Apple gut mithalten. OS X, iLife das schnelle WLAN sind ja ebenfalls schöne Dinge, die man bei Dell vermisst.

Einen kostenlosen Drucker kann Apple nicht bieten, aber man kann davon ausgehen, dass man mit dem Kauf überteuerter Tintenpatronen mit der Zeit mehr bezahlt, als wenn man sich gleich einen ordentlichen Drucker ohne Tintenfalle gekauft hätte. Wenn man seriös vergleichen will, muss man darauf hinweisen. Geschenkt gibt es nirgends etwas.

Interessant ist auch der Vergleich mit dem jeweils günstigsten Modell beider Hersteller. Bei Dell findet man eine Menge extrem billiger Laptops, oft unter 1.000 Euro. Aber es handelt sich um Geräte mit Desktop-Prozessoren, folglich um sog. „Desknotes“ und nicht um wirklich mobile Geräte. Folglich habe ich das günstigste Modell gewählt, welches einen für Laptops geeigneten Prozessor bietet. Intels Produktbezeichnungen sind oft verwirrend, ich habe mich jedenfalls für einen „mobile Intel Pentium 4“ entschieden, in der Hoffnung, dass dieser identisch ist mit dem „Pentium-M“. Der Preis liegt bei 1.090 Euro, Apple verlangt für den Einstieg 1.199 Euro.

Das Inspiron 1150 Central taktet mit 2,4 GHz und hat einen Bustakt von 533 MHz. USB 2 ist an Bord, Firewire fehlt. (Ist es zu fassen?) VGA-Anschluss, Combo-Laufwerk, und WLAN-Antennen sind vorhanden. Die Grafik wird durch einen Chip von Intel erledigt, dem 64 MB zur Seite stehen und die für einen 14-Zoll-Monitor mit 1024x768 Pixeln arbeiten. 256 MB RAM sind serienmäßig mit dabei, die Festplatte habe ich von 20 GB auf 30 GB aufgerüstet, um dem iBook ebenbürtig zu sein. Auch hier gibt es die bereits erwähnten Gratiszugaben. Insgesamt ist das für ein Einsteiger-Gerät eine sehr gute Ausstattung, nur Firewire darf heute einfach nicht fehlen. Eventuell ist man bei im PC-Lager der Meinung, USB 2 tut’s genauso.

Das iBook taktet weit abgeschlagen mit 1 GHz und einem steinzeitlichen Bustakt von 133 MHz. Man kann es drehen und wenden, wie man will: Bei der Performance ist Apple nicht einmal annähernd konkurrenzfähig. Das iBook hat nur einen 12“-Monitor, was viele Kunden aber für einen Vorteil halten. Die Grafik wird durch einen „Radeon 9200“-Chip mit 32 MB angetrieben. Wie bei Dell gibt es ein Combo-Laufwerk, 30 GB Festplatte und WLAN-Antennen, sodass man die Funktion mit einer Karte nachrüsten kann. USB 2 und Firewire sorgen für den Kontakt zur Außenwelt, hier hat Apple die Nase vorn. Gratis-Drucker gibt es nicht, dafür ist iLife mit von der Partie.

Beide Rechner sind also abgesehen von der Rechenleistung vergleichbar. Das Dell-Gerät ist ein ziemlicher Backstein, während das iBook klein, leicht (2,2 gegen 3,3 kg) und elegant ist. Die Akkuleistungen (ein immens wichtiges Kriterium) konnte ich nicht nachprüfen. Vermutlich dürften 2,4 GHz nicht allzu viel Laufzeit übrig lassen.

Es mag langweilig sein, aber ich stelle noch einen Vergleich an, der vieles relativiert. Ich habe bereits darauf hingewiesen, dass Intel eine sehr verwirrende Namensgebung bei seinen Prozessoren hat. Nicht überall, wo „mobile“ draufsteht, ist auch tatsächlich ein Mobilprozessor drin. Ich habe daher ein zweites Modell nach dem „Centrino“-Standard als Vergleich herangezogen. Diese Geräte haben einen geringeren Takt, sind aber effizienter. Bei ansonsten gleicher Ausstattung wie zuvor sinkt der Takt auf 1,4 GHz. Das sind zwar immer noch 40 Prozent mehr als beim iBook, aber immerhin. WLAN ist serienmäßig dabei, Firewire fehlt nach wie vor, dafür sind 512 MB RAM statt 256 MB dabei. Preis: 1.208 Euro. Zum Vergleich: iBook mit WLAN: 1.313 Euro, den fehlenden RAM-Riegel besorgt man sich anderswo.

Fazit zu den iBooks: Apple hat hier konkurrenzfähige Rechner im Angebot, keine Frage. Wenn man unterstellt, dass die Kunden ein Angebot nach Preis, Ausstattung und Performance vergleichen, dann kann Apple zwar mithalten, aber man sieht auch sofort, wo die offene Flanke ist: Die Leistung des Prozessors.

Was mir bei den iBooks und überhaupt bei Apple gut gefällt, ist die Konsistenz der Ausstattungsmerkmale. Jedes Gerät hat eine ähnliche Auswahl an Schnittstellen und ist in sich „komplett“. Apple hampelt hier nicht so herum, wie es in der PC-Welt üblich ist. Da gibt es sieben Grundmodelle, die alle mehr oder weniger gleich aussehen. Vier verschiedene Prozessoren mit beinahe ähnlichen Namen werden kommentarlos über die Produkte verstreut. Eins hat USB, aber kein Firewire; eins hat zwar Firewire, dafür aber keine Antennen, ein weiteres hat zwar Antennen, Firewire und USB, jedoch liegen Ethernet und Faxmodem auf dem gleichen Port, sodass man eins davon nicht nutzen kann. Ein weiteres Gerät hat ein Faxmodem, Ethernet, Firewire, USB, aber keinen Mobilprozessor. Es ist zum Mäusemelken! Das kann Apple besser.

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Die Kapitel des Beitrags:

• Wo steht Apple nach der Vorstellung einer neuen Laptop-Linie?

• Reicht das?

• Was hat Apple getan?

• WLAN für die Massen!

• Die PowerBooks

• Die iBooks

• Fazit  (hier geht's weiter)