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Fazit


Bei den PowerBooks hat Apple einen technologischen Vorsprung, aber die Schlappe bei den Prozessoren stellt diesen Vorsprung wieder in Frage. Die PowerBooks sollten die Laptops für jene sein, die Power brauchen, daher der Name. Anstelle von Power bekommt man in etwa die Leistung eines iMacs, der aber auch nicht gerade ein Rennpferd ist. Die Upgrades, die Apple bei den Taktungen vornimmt, reichen nicht aus.

Als ob Apple sich für diesen Stillstand entschuldigen und ihn wieder gutmachen wolle, krümmen sich die Entwickler, um an anderer Stelle Höchstleistungen zu vollbringen. Wenn man ein PowerBook im Media Markt mit einem PC-Laptop vergleicht, wird das sichtbar. Die Ausstattung ist eine Völlerei und bietet nicht nur eine Vielzahl an Technologien, sondern auch stets das Maximum dessen, was derzeit am Markt zu haben ist. Die Gehäuse sind flach und elegant, während die Konkurrenz seltsamerweise bei der Bauweise aus den 90ern stecken geblieben ist. In dieser Hinsicht sind die PowerBooks das Nonplusultra, was man einem Händler heutzutage abkaufen kann, egal zu welchem Preis – und die Preise sind keineswegs übertrieben, sondern sehr vernünftig.

Das Highlight des Upgrades ist sicherlich die serienmäßige Ausstattung mit WLAN und Bluetooth bei gleichzeitig gesunkenen Preisen. Für manche Käufer mag dieser Umstand wichtiger sein, als eine höhere Performance.

Wer auf eine maximale Performance nicht verzichten will, der muss sich nach einem PC-Laptop umschauen. Sofern die Leistung nicht das einzige Kriterium ist, wird man aber feststellen, dass man dort einige sehr schmerzhafte Kompromisse eingehen muss, die einem den Spaß an den Gigahertzen schnell verdrießen können.

Bei den iBooks liegen endlich alle Geräte über der magischen 1-GHz-Hürde, aber es dauerte zu lange, um dafür Beifall zu klatschen. Manche potenzielle Switcher werden nicht glauben, dass es Laptops unter 2 GHz gibt. Glücklicherweise takten die Centrino-Laptops auch nicht sehr hoch, sodass Apple nicht ganz so weit abgeschlagen ist, wie es sonst schien. Fairerweise muss man sagen, dass die früheren hoch getakteten PC-Laptops keine echten Laptops waren, und so mancher Kunde den Kauf bereut haben dürfte. So einen Krempel hat uns Apple jedenfalls nicht angedreht.
Im Consumer-Segment prescht Intel mit serienmäßigen WLAN vor, und Apple hat zumindest bei den preisgünstigeren Modellen kein vergleichbares Angebot. Gerade wenn man argumentiert, dass Performance nicht das wichtigste Kriterium bei einem Laptop ist, sondern Mobilität, hat die Intel-Fraktion einen weiteren Vorteil. „WLAN for the masses!“ ist keineswegs das Motto von Apple, sondern von Intel. So ändern sich die Zeiten.

Immerhin hat das iBook-Topmodell WLAN serienmäßig, und zwar gleich die schnelle Variante mit 54 Mbit/s. Die restlichen Modelle kann man preisgünstig nachrüsten. „Preisgünstig“ meint: So günstig, dass der Gesamtpreis im Rahmen bleibt. Natürlich gibt es auf dem Grabbeltisch des PC-Hökers billigere Karten. Bei Apple bekommt man aber gleich die schnelle WLAN-Variante, das ist den Preis wert.

Bei den iBooks ist vor allem auch der Preis wichtig. Hier zeigt sich, dass Apple durchaus mithalten kann. Apple bietet zwar keine Preisbrecher an, aber in jenem Preissegment, wo bei den PCs halbwegs vernünftige Modelle zu haben sind, ist Apple mit einem geringen Aufpreis am Start.

Wo steht also Apple nach dem Upgrade seiner Laptop-Linie? Sie stehen da, wo sie auch zuvor standen, und insofern hat man schon spektakulärere Upgrades gesehen. Apple versucht durchzuhalten, bis bei den Prozessoren Land in Sicht ist. Bei den PowerBooks könnte es zur Jahreswende einen Generationswechsel geben. Bei den iBooks ist nichts in Sicht, weder eine konkrete Lösung noch eine langfristige Strategie.

Zum Glück kochen die anderen Hersteller auch nur mit Wasser. Wenn man mal zum Spaß einen Haufen Schund sehen will, dann muss man einfach im Karstadt nach den Laptops sehen. Wer den Unterschied mal erlebt hat, verzeiht Apple gerne das fehlende Gigahertz.


Die Kapitel des Beitrags:

• Wo steht Apple nach der Vorstellung einer neuen Laptop-Linie?

• Reicht das?

• Was hat Apple getan?

• WLAN für die Massen!

• Die PowerBooks

• Die iBooks

• Fazit