Bisher war die Musik an ein Medium gekoppelt, beispielsweise die CD. Um sie nicht nur im Wohnzimmer hören zu können, wurden die Laufwerke auch in Autoradios eingebaut, in den Getthoblaster und sogar in kleine, transportable Player. Obwohl der Nutzer an das Medium gefesselt war, gab es doch eine sehr große Freiheit, weil sich die Industrie auf ein einziges Medium festgelegt hat und die passenden Lesegeräte in praktisch jedem Audio-Apparillo eingebaut waren. Ob zu Hause, ob im Auto, ob als Untermalung bei einer Präsentation per Laptop oder bei der spontanen Fete im Ferienlager: Die CD konnte immer abgespielt werden.

In Zukunft erwirbt man wohl nur noch die Musik und bestimmt das Medium selbst. Das Medium wechselt je nach aktuellem Verwendungszweck: Mal ist es der iPod für unterwegs, mal ist es der USB-Stick für die Präsentation, und mal ist es die Festplatte, von der man sich die Technoschlümpfe ins Badezimmer streamen lässt. Der Unterschied zu früher ist, dass es nicht mehr ein einheitliches „Laufwerk“ für alle Zwecke gibt, sondern für jeden Zweck gibt es ein eigenes Gerät mit ganz unterschiedlichen Methoden zur Speicherung – falls die Musik überhaupt noch auf dem Gerät gespeichert wird.

Da steckt auch eine Menge Innovation drin. Eine zentral gespeicherte Musiksammlung, die man in jedem Zimmer aufrufen kann, wäre für viele Haushalte eine feine Sache. Wer im Wohnzimmer, im Schlafzimmer, im Arbeitszimmer, im Kinderzimmer und ev. auf der Terasse jeweils Musik hören möchte, muss sich nicht mehr mit dem Kauf separater HiFi-Anlagen ruinieren, sondern man kauft einfach ein paar aktive Boxen für jeden Raum. WLAN und ein bisschen zusätzliche Elektronik dürfte dort in Zukunft sowieso eingebaut sein. Dem Leser werden noch andere Beispiele für neuartige Anwendungen einfallen, die möglich werden, weil die Musik und das Medium nicht mehr gekoppelt sind.

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Die Kapitel des Beitrags:

• Bremst Apple den HiFi-Markt?

• Musik ohne Medium

• Zukunft ohne Küche  (hier geht's weiter)

• Zu kurz gesprungen

• Anschluss gesucht