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Der iTunes-Effekt


Trotzdem hat Apple im Moment das beste deutsche Angebot. Das liegt an iTunes. Der Titelkatalog ist nicht alles, sondern es muss auch Spaß machen, darin herumzustöbern. Und das macht es wirklich. Es ist so verführerisch, dass so mancher Anwender dunkle Wolken über seinem Konto zusammenziehen sieht. Man liest in den Foren häufig von Leuten, die seit Jahren keine CD mehr gekauft haben, weil sie die Schnauze gestrichen voll hatten von den unverschämten Kopierschutz-CDs, die nicht nur das Kopieren verhindern, sondern oftmals gleich noch das Abspielen. Nun berichten sie darüber, wie sie die Musik erneut entdecken und auch eine Bereitschaft spüren, die Geldbörse dafür zu zücken.

Gerade jene, die immer gegen die Musikindustrie gewettert haben und jede Art von DRM verteufelten, zeigen sich nun versöhnlich mit Apples System, weil es auf faire Weise die Rechte von Kunde und Verlag balanciert. Apple sind „die Guten“, und das ist für viele Leute ein handfestes Argument.

Steve Jobs hat völlig Recht, wenn er behauptet, dass es immer eine gewisse Piraterie geben wird, aber dass es ebenso eine sehr große Menge an Leuten gibt, die sich auch einen kostenpflichtigen Download leisten können und wollen, wenn man ihnen nur ein attraktives Angebot macht. Seine Strategie, mit den Tauschbörsen offen zu konkurrieren, ist die einzige, die Sinn macht. Wenn der iTunes-Store deutlich und sichtbar besser ist als Limewire und Kazaa, dann ist er den Leuten auch das Geld wert.

Der deutsche Store hat allerdings noch eine Menge Bugs oder zumindest Ungereimtheiten. Künstler werden gelistet, jedoch ohne Titel. Manche Künstler sind mehrmals gelistet, teils unter falschem Namen, sodass man sie nicht findet. Hörproben sind den falschen Titeln zugeordnet. Insgesamt ist der deutsche Store rein als Software lange nicht so gut, wie Apple es im US-Pendant vormachte.

Wenn man objektiv sein will und einen fairen Vergleich mit anderen Anbietern anstellt, dann muss man dies ebenso kritisieren, wie man es bei Apples Konkurrenz getan hätte. Apple hat noch eine ganze Menge zu tun, bis der Store rund läuft. Aber Apple hat bewiesen, dass sie es können, und insofern notieren wir diese objektive Kritik fein säuberlich für die Akten und scheren uns nicht weiter drum. Wir geben Apple einfach noch ein paar Monate Zeit.

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Die Kapitel des Beitrags:

• iTunes: Freude und Ernüchterung

• Der deutsche iTunes-Store

• Was geht da vor?

• Der iTunes-Effekt

• Fazit  (hier geht's weiter)