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Wechseln Privatanwender in Massen von Vista zu OS X?

Kommentar


Vor ein paar Tagen wurde ein Artikel der New York Times veröffentlicht, indem es darum ging, dass Intel seine 80.000 PCs nicht mit Vista ausstatten wird. So weit, so gut.

Was aber wirklich umwerfend war: In den (bis jetzt) 270 Kommentaren zu dem Artikel liest man die ganze Zeit: Mac, Mac, Mac. Und das sind nicht ein paar Mac-Trolle. Sondern es sind tatsächlich geschundene Windows-Benutzer, die sich sagen: Jetzt reicht's!

Ein paar dieser Kommentare würde man unter solchen Artikeln immer erwarten, aber in dieser hohen Anzahl ist es wirklich verblüffend. Es scheint beinahe eine Art "Konsens" zu sein. Windows war gestern, OS X ist heute -- zumindest jedoch morgen.

Das trifft jedenfalls für die privaten Anwender zu, das liest man in den Kommentaren ganz deutlich heraus. Firmen, speziell große Konzerne, werden wohl auf absehbare Zeit bei Windows XP bleiben.

Das führt mich zu zwei Hypothesen. (Für die jüngeren Leser: Eine Hypothese ist keineswegs ein künstliches Körperteil, sondern eine Art "Vermutung" innerhalb eines definierten Szenarios.) -- (Für die ganz alten Leser: Eine Hypthese ist auch keine Anleihe auf das Eigenheim, und man muss sie auch nicht zurückzahlen.)

1. Konsumenten wechseln in großer Zahl zum Mac. Windows ist "Büro", Mac ist "privat". Das führt zu einem dramatischen Anstieg bei Apples Marktanteil innerhalb der nächsten fünf Jahre. Definitiv mehr als 10 Prozent, ich würde sogar auf 20 Prozent bis zum Jahr 2013 tippen. Wenn man nur den Konsumenten-Markt misst, wird der Anteil noch sehr viel höher sein, vielleicht an die 50 Prozent. Im Büromarkt wird Apple weiterhin nur eine winzige Rolle spielen.

2. Windows ist das neue DOS und bleibt dort auch hängen. Die Industrie kümmert sich nicht um neue Features. Weil Microsoft unbedingt kompatibel bleiben will, bleiben sie zusammen mit der Industrie auf der alten Technik sitzen. Das stört auch niemanden. Allerdings ist Microsoft in dieser Position gefangen. Neue Technologien werden woanders stattfinden und die Marktposition von Microsoft wird Stück für Stück erodieren.

Microsoft hat ja schon bekannt gegeben, dass im Januar 2010 die nächste Windows-Version auf den Markt kommen soll (angeblich). Und dass diese auf Vista aufbaut und es weiter verfeinert. Also kein neuer Wurf. Der wäre aber nötig, um die grundsätzlichen Probleme von Windows zu beseitigen. Bedeutet: Für Apple ergibt sich eine sehr lange Zeit, in der sie neue Switcher gewinnen können. Und je länger diese Zeit dauert, desto mehr wird sich bei den Anwendern die Meinung festigen, dass man sich privat besser einen Mac kauft, und desto mehr werden Artikel erscheinen, die das gleiche behaupten. Denn es gibt keine Anzeichen dafür, dass die schlechte Presse für Vista (und die negativen Kommentare der Anwender) in dieser Zeit abnehmen werden. Kombiniert mit dem Hype um iPod und iPhone dürfte das einen ziemlichen "Druck" auf die Konsumenten ausüben, Macs zumindest als Alternative ernsthaft in Betracht zu ziehen. Das ist etwas, was es lange Zeit nicht gab.

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