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Steve Jobs hat eine neue Leber - wann bekommt Steve Ballmer ein neues Hirn?


Ehrlich, wann werfen sie diesen Tölpel endlich raus? Wie tief will Microsoft noch sinken, bevor jemand die Reissleine zieht?

Anlass für derlei Fragen sind neue Werbespots von Microsoft, die für den neuen Internet Explorer 8 werben (sollen).

Der Internet Explorer 8 ist, falls jemand gerade die Fakten nicht zur Hand hat, das Schlusslicht aller modernen Browser bei Geschwindigkeit und Standardtreue. Selbst das iPhone hat einen besseren Browser als der teuerste Windows-PC mit IE 8.

Diese Botschaft unters Volk zu bringen ist nicht einfach. Wie wirbt man für ein richtig schlechtes Produkt? Wenn man sich einen Jux machen wollte, würde man vielleicht ein Pärchen beim Frühstück zeigen, und Madame will mal eben den neuen IE 8 benutzen. Dabei wird ihr so übel, dass sie sich übergibt. Ihr Gatte rutscht auf der Kotze aus und fällt auf die Nase. Dann kotzt die Dame nochmal auf den Gatten. Dann würde man das Logo vom IE 8 einblenden, und am Ende kotzt die Dame nochmal auf den Mann.

Bevor mir jemand vorwirft, das sei Polemik: Es ist genau das, was in dem neuen Werbespot von Microsoft zu sehen ist.



Kann man sich vorstellen, dass Apple für irgendein Produkt auf diese Weise werben würde? Mit der Erlaubnis von Steve Jobs?

Was unterscheidet die Werbung eines Welt(klasse)-Konzerns von der eines windigen Gebrauchtwagenhändlers? Oder von der einer Telefonsex-Hotline? Der Gebrauchtwagenhändler braucht vor allem Aufmerksamkeit, und dafür ist jedes Mittel recht. Hauptsache, man fällt auf. Kotzen, Furzen, Rülpsen oder öffentliches Onanieren eckt natürlich an, aber es erzeugt Aufmerksamkeit. Mit sowas wie "Klasse" hält man sich nicht weiter auf.

Aber eine echte Qualitätsmarke, wo das Marken-Renommee einen hohen Wert darstellt, kann man auf diese Weise nicht bewerben. Bei einer Marke achten die Werbefachleute darauf, dass jeder einzelne Spot, jede Zeitungsanzeige und jede Webseite nicht nur die Botschaft über das Produkt transportiert, sondern auch das Markenimage fördert.

Der Leser möge sich an irgendeine Veröffentlichung von Apple aus den letzten zehn Jahren erinnern. Immer gab es einen ganz bestimmten Leitfaden, der überall sichtbar wurde: Klarheit beim Layout von Zeitungsanzeigen, der simple weiße Hintergrund der TV-Spots, ja selbst die sparsame Gestaltung der Keynote-Folien von Steve Jobs. All das unterstrich die Einfachheit der Produkte und den Wert des Details, bis eben diese Merkmale untrennbar mit der Marke "Apple" verbunden waren. Selbst in den komödiantischen Spots der Get-a-Mac-Serie ("Hello, I'm a Mac!") wurde man nie kreischig, überdreht oder gar obszön, sondern allenfalls verschmitzt, eben um sich nicht zu geben wie jemand, der saures Bier auf einem Fischmarkt anpreist. Derlei Gebrüll hat Apple nicht nötig. Nichtmal in den schlechtesten Zeiten.

In den schlechtesten Zeiten hat Apple ein paar Kunden verloren. Ein paar Dollars.

Aber Apple hat nie seine Würde verloren.

Hier sind weitere Spots

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