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Alles wird gut. Ach ja?


Wenn man alles zusammennimmt, bleibt tatsächlich ein einziges, zentrales Problem übrig, dessen Lösung auf einen Schlag alle anderen Probleme lösen könnte: Eine neue, kick-ass Prozessorplattform, und zwar zu erschwinglichen Preisen.

Wenn Apple das nicht schafft -- man mag diesen Satz gar nicht zu Ende schreiben. Ja, was ist dann? Dann ist ein Verbleib auf der Plattform möglicherweise vergeudete Zeit und rausgeworfenes Geld. Apple ist exzellent aufgestellt, aber sie müssen unbedingt diese eine Hürde nehmen, und viel Zeit bleibt nicht mehr dafür. Der Ball liegt direkt vor dem Tor, Apple muss ihn nur noch reinschießen und sich die Krone holen. Aber sie können es auch vermasseln. Und es gibt keine zweite Chance. Hopp oder Topp: Diesmal geht's ums Ganze.

Momentan sind die Jünger zuversichtlich. Es gibt gerade die richtige Dosis an Gerüchten. Und (seltsamerweise) entnehmen wir diesen exakt das, war wir gerne hören würden. Da heißt es: "Platinen schon verpackt und auf dem Weg zu Apple!" (was sollen die denn damit, produziert wird doch anderswo?), oder: "Prozessor wird 30% günstiger!", oder: "Verkauf beginnt kurz nach der WWDC!", und natürlich: "Benchmarks! Benchmarks! Benchmarks! 1,8 Ghz scheller als zwei Pentiums!"

Komisch, nirgends ist ein Haar in der Suppe. Wie wär's damit: "Schnellster Mac aller Zeiten, allerdings nicht ganz, ahem, billig!" Oder dies: "Mac zieht fast gleich mit PC!" Oder das hier: "Neuer Prozessor vorerst nur für neue Workstation-Macs!"

Wir wollen ja niemandem den Spaß verderben, aber man sollte sich bewusst sein, dass Apple durchaus scheitern kann. Sie können das Ziel auch knapp verfehlen. Zu teuer, zu langsam -- das sind nur die offensichtlichsten Fallen. Ich darf da an eine Tendenz bei Apple erinnern, neue Produkte mit so fantastischen Features auszustatten, dass es sich am Schluss niemand mehr leisten kann, ein Exemplar zu kaufen. Fast alle neuen, bahnbrechenden Produkte von Apple haben die ursprünglichen Preisvorgaben massiv (!) verfehlt. Apple tendiert dazu, zu sagen: "Egal, wenn die Leute DIESE Features sehen, werden sie den Aufpreis bezahlen". Damit lag Apple und vor allem Steve Jobs selten richtig.

Trotz allem ist die Stimmung in der Community froh, voller Hoffnung und Spannung. Alle fühlen, es könnte wieder etwas Großartiges passieren. Außerdem, und das ist vielleicht das Wichtigste: Draußen scheint die Sonne, und Sorgen kann man sich immer noch machen.

Jörn Dyck


Die Kapitel des Beitrags:

• In welchem Zustand ist die Mac-Community im Juni 2003?

• Die Wende

• Das System

• Alles wird gut. Ach ja?