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WWDC 2022: iOS Watch Faces


05.06.2022   Wenn man nur genügend viele Gerüchte streut, wird sich irgendwann eines davon bewahrheiten. Sowas nennt man eine »Prophezeiung«. Teilweise, so ist es guter Brauch, erfüllen sie sich erst nach Jahrhunderten.



Heute wage ich zum Spaß eine solche Prophezeiung. Worum geht’s? Es geht um den Lock-Screen des iPhones. Den prominenteste Platz auf dem Lock-Screen besetzt die große Anzeige der Uhrzeit. Wenn man einfach ein Viereck malen würde mit der Uhrzeit in großen Lettern, wüsste jedes Kind: Das ist ein Smartphone.



Die großen Ziffern waren nicht nur praktisch, sondern sie betonten beim ersten iPhone die guten Grafikfähigkeiten im Gegensatz zu den damals übliches Handys. Seitdem hat sich viel verändert, aber die Anzeige der Uhrzeit blieb gleich.



Nun stellt Apple allerdings auch die erfolgreichste Smartwatch her. Was Apple dort gelernt hat, müsste sich eigentlich auch auf das iPhone auswirken. Auch die Erwartungen der Kunden müssten sich übertragen: Denn wo ist der Unterschied, ob man schnell einen kurzen Blick auf das iPhone wirft, oder ob man kurz auf die Watch schaut? Bei der Watch kann man außer der Zeit noch ein paar andere Dinge sehen, je nachdem, welche »Komplikationen« man sich konfiguriert hatte. Auf dem iPhone nicht, obwohl es das größere Display bietet. Warum?

Ein weiterer Punkt. Auf der Watch kann man das Aussehen der Uhr sehr weitgehend ändern. Man startet bei einem »Watch Face«, das einem ungefähr zusagt. Anschließend fügt man die gewünschten Komplikationen hinzu.

Das Watch Face lässt sich schnell mit einem Wisch zur Seite wechseln. Tagsüber bevorzugt man vielleicht eine andere Kombination als in der Freizeit.

Ehrlicherweise muss man zugeben, dass die aktuelle Anzeige der Uhrzeit auf dem Smartphone überhaupt nicht smart ist. Jemand aus dem Watch-Team wird sich sein iPhone aus der Tasche ziehen und murmeln: »Das ist ja nun etwas oll«.



Hier ist also meine Vorhersage: Die Uhrzeit wird konfigurierbar. Einerseits im Design, andererseits wird man Komplikationen hinzufügen können. Die Gerüchteküche spricht derzeit von Widgets auf dem Lock-Screen. Das wäre eine Möglichkeit, mit dem Vorteil, dass Apple kein neues Element einführen müsste. Widgets kennt man bereits.

Aber Widgets ändern nichts an der Uhrzeit. Sie sind furchtbar nützlich, und deswegen auch fürchterlich langweilig. Na gut, wir platzieren das Wetter-Widget auf dem Lock-Screen. Aber wer ruft deswegen aufgeregt seine Mutter an?

Aber kreativ gestaltete Uhrzeiten haben Emotion. Es könnte die verrücktesten Designs geben. Die immer gleichen Smartphones werden dadurch individuell und bekommen Persönlichkeit. Kids würden sich gegenseitig ihre Designs zeigen. Hingegen: Niemand interessiert sich dafür, wer welche Widgets irgendwo platziert hat.

Wenn der Lock-Screen vollgestopft wäre mit nützlichen Widgets: Wo bliebe dann noch Platz für die vielen Notifications? Aber ein paar platzsparende Komplikationen, in einem von Apple begrenzten Bereich, könnten funktionieren.



Beispielsweise hätte ich auf meinem Lock-Screen gerne die Uhrzeit, das Datum, und das aktuelle Wetter. Ein Tap auf diese Elemente lösen eine kleine Animation aus, und das zugehörige Widget (also eine größere Darstellung mit ein paar weiteren Infos) wird sichtbar. Tippt man erneut darauf, startet die App.

Mit anderen Worten: Widgets können sich verkleinern, bis sie so klein sind wie eine Uhren-Komplikation. Dort verrichten sie brav ihren Dienst, bis man sie per Tap vergrößert. Das geht zack-zack-zack, superschnell und superbequem. Und es ist eingebettet in ein lustiges Design, das man ändern kann wie bei der Watch. Es macht Spaß und ist nützlich.

Ich kann’s selbst kaum glauben. Aber so wird’s kommen. Wenn nicht auf dieser WWDC, dann später. Diskussion im Forum