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iPhone und Stage Manager


21.06.2022   Stage Manager und die Nutzung eines externen Displays eröffnen sicherlich eine neue Ära für das iPad. Unterwegs dient das iPad als schlanker Begleiter, vorwiegend zum Lesen und Konsumieren, und am Schreibtisch entfaltet es sich zu einem vollwertigen Computer, mit viel Platz und mehreren Dokumenten.



Je kleiner und billiger das iPad ist, desto mehr tritt dieser Vorteil zutage. Desto größer ist die Bandbreite: winzig unterwegs, leistungsfähig auf dem Desktop. Bisher war der Desktop ein exklusives Feature des Macs. Aber das ändert sich nun. Das iPad bricht ein in eine der letzten Domänen des klassischen Computers.



Wir sehen derzeit erst die Anfänge. Stage Manager benötigt mindestens einen M1-Prozessor. Der ist groß und teuer. Dadurch sind es auch die iPads, die diesen Chip beherbergen können. Der Unterschied zwischen einem MacBook einerseits und einem iPad Pro mit 13-Zoll-Display und Magic Keyboard andererseits ist marginal. Damit der Unterschied größer wird, muss das iPad kleiner werden.

Stellen wir uns ein winziges iPad mini vor, allerdings mit M1-Prozessor und Thunderbolt-Anschluss. Stellen wir uns vor, es würde irgendwann nur noch 499 Euro kosten, mit 16 GB RAM und 512 GB SSD. Angeschlossen an ein externes Display wäre es dann aber ein vollwertiger Desktop-Computer.

Derzeit gibt es das iPad mini nicht mit M1-Prozessor. Aber immerhin verfügt es über den A15 Bionic, ein enorm schneller Chip mit 6 CPU-Kernen, 5 GPU-Kernen und 16 Neural-Kernen. USB-C ist auch schon drin — zwar nicht so leistungsfähig wie Thunderbolt, aber ausreichend für externe Displays und daran angeschlossene Peripherie. Das ist schon haarsträubend nahe an dem, was ein flotter Desktop benötigt.



Noch kostet es nicht 499 Euro. Aber immerhin 549 Euro mit 64 GB SSD. 256 GB bringen das iPad auf 729 Euro, und 512 GB werden gar nicht angeboten. Vermutlich wäre es dann so teuer wie ein MacBook Air. Man sieht: So ganz passt es noch nicht. Aber die einzelnen Mosaiksteinchen rücken bereits in Position. Ein paar Iterationen braucht es noch.

Das wirft natürlich die Frage auf, wann die Technologie so klein geworden ist, dass sie auch in einem iPhone verwendet werden kann. Die Idee ist nicht neu und wurde von einigen Herstellern bereits probiert. Die Ergebnisse waren stets schlecht. Aber mit dem richtigen Chip würde sich das alles ändern.

Ob es so kommen wird? iOS würde damit die Spanne schaffen von der Hosentasche bis zum Desktop. Die Anwender könnten stets innerhalb der gleichen Plattform bleiben. Derzeit wechseln die meisten iPhone-Anwender zum Windows-Desktop, sobald sie etwas intensiver an einer Sache arbeiten wollen. An dieser Bruchkante ergeben sich Chancen, auch für die Konkurrenz. Google versucht seit einiger Zeit, den Kunden mit Android-Smartphones und Chrome-Books ein nahtloses Angebot zu machen, aber man benötigt dafür immer noch zwei Geräte.



Der nächste Meilenstein liegt aber erstmal bei einem günstigen iPad mini oder einem noch günstigeren Standard-iPad mit M1. Wenn man diese als passablen Mac-Ersatz für die üblichen Office-Tätigkeiten verwenden könnte, wäre das sicherlich ein Durchbruch. Diskussion im Forum